Lothar Kellermann ist ein Kauz, der es sich mit Familie und Freunden verscherzt hat. Dann bekommt er noch eine bittere Diagnose: Krebs, Heilung ausgeschlossen. Der Fliesenverkäufer akzeptiert zunächst die Diagnose und kämpft nicht dagegen an. Von der Tochter verabschiedet er sich knapp und pragmatisch und regelt seinen letzten Lebensweg minuziös bis in den Tod: Er versetzt sein Haus, verschenkt den Hund und checkt sogar schon im Hospiz ein. Doch Lothar stirbt nicht - Fehldiagnose. Nun muss er vollkommen mittellos in ein Leben zurückkehren, das ihn weder will noch braucht. Für Lothar beginnt eine kuriose Geschichte - und der Weg zurück ins Leben. Der unterhaltsame, aber unaufgeregte Film "Ruhe! Hier stirbt Lothar" punktet vor allem mit seinen Charakterdarstellern, allen voran Jens Harzer.

"Er nimmt das Sterben als eine Möglichkeit des Daseins jetzt an - in gewisser Weise fast ein wenig empathielos", sagt Harzer über seine Rolle. Lothar will deshalb gar nicht in sein altes Leben zurück, fühlt sich wohl im Hospiz und plant sogar, dort zu bleiben - wird aber rausgeschmissen. In stoischer Manier stellt Harzer das Schicksal des Misanthropen dar, der dank Hospiz-Mitbewohnerin Rosa (Corinna Harfouch) und ihrer direkten Art sich wieder dem Leben zuwendet. "Du gehst raus und lebst", ist ihr Rat in der schwierigsten Stunde in Lothars Schicksal. Die lebenszugewandte Krebspatientin begleitet Lothar durch die Trümmer seines scheinbar durchgeplanten Weges . . .