Warum es irgendwann wichtig ist, aus einer WG auszuziehen, verdeutlicht dieser „Tatort“ aus Stuttgart: In der neuen alternativen Wohngruppe „Oase Ostfildern“ wird alles, was alle neune betrifft, in der Gemeinschaftsküche breit und in breitestem Schwäbisch verhandelt. Die Endlosgespräche, das Raufen um Standpunkte und die demokratischen Entscheidungsprozesse sind enervierende Szenen. Daran mangelt es diesem Fall nicht.

Ausgangspunkt der Ermittlungen von Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare): Unter dem Dach wird eine einbetonierte Leiche gefunden. Und das bringt nicht nur die Wohn- und Weltordnung der Ökos in den Fokus der Polizei, sondern sie selbst auch in die Bredouille: Haben sie eine junge Frau nur aufgenommen, weil sie schwarz ist und die Truppe diverser gemacht hätte? Wer hatte noch Gpsusis mit wem? Wer Leichen im Keller?

Die Kommissare kämpfen sich durch ein Dickicht voller Disharmonie und durch anstrengendes Laien-Spiel. Hält man das Geschwätz durch, wird man mit hübschen Wendungen und zig Seitenhieben belohnt. Und Sängerin Christiane Rösinger sagt als WG-Guru: „Menschen an sich sind halt schwierig und nervtötend und fehlerhaft.“ Und das versöhnt einen ein bisschen.