50 Jahre Austropop im ORF-Ballroom bedeuteten auch das Aus für Drag-Queen Tamara Mascara (war unter anderem Styling-Assistentin 2014 von Conchita Wurst in Kopenhagen beim Triumph mit "Rise Like A Phoenix") alias Raphael Massaro. Unverständlich! Dass alle Paare zu Evergreens wie "Fürstenfeld", "Live is Life", "Wie a Glock'n" (Marianne Mendt saß zudem im Publikum) oder "Du entschuldige i kenn di" tanzen mussten, gab dieser Sendung eine besondere Note und einen eigenen Charme. Aber die Jury-Besetzung bleibt nach wie vor die unreife Feige in dieser größten wöchentlichen Hauptabendunterhaltungsshow des ORF. Nicole Hansen fehlt, nur Dirk Heidemann bringt seine konstruktive Kritik amüsant als Paradiesvogel rüber. Balazs Ekker wurde nach seinen Ausrutschern (mitunter sexistisch in den letzten Staffeln und an der Grenze zur Homophobie beim Neustart dieser Saison am 25. September, diesmal war Tamara Mascara ein "Experiment") zwar offensichtlich redaktionell in die Schranken gewiesen, aber warum man auf seinem Platz keinen heimischen Profi wie Andy Kainz, Alexander Zaglmaier oder Maria Santner hören und sehen kann, bleibt ein Rätsel der ORF-Unterhaltungsabteilung unter Alexander Hofer. Die Promi-Besetzung passt.

"Das ist eine Live-Performance, das dürfen wir nicht vergessen", ließ Karina Sarkissova nach der Performance von Norbert Oberhauser wissen. Ja, was denn sonst? Tanzen ist live, Tanzen ist Leben. Der ORF tut sich mit dieser Jurorin wirklich nichts Gutes. Kristina Inhof ist sympathisch und wirkt bemüht, bei diesem großen Showformat bleibt sie dennoch (noch) zu blass.

Mussten zittern: Marcos Nader und  Profipartnerin Alexandra Scheriau
Mussten zittern: Marcos Nader und Profipartnerin Alexandra Scheriau © ORF

Mit dem neuen Sendungsverantwortlichen, Stefan Zechner, der von Andrea Heinrich ganz kurzfristig "Dancing Stars" (DC) Ende September übernehmen musste bzw. trotz all seiner anderen Verpflichtungen (u. a. "Millionenshow", "Q1", ESC) durfte, wird sich das hoffentlich bei einer möglichen 14. Staffel ändern! Und sich das DC-Team unter seiner Leitung auch in der Auswahl der Profis nicht mehr vor eigenwilligen Charakterköpfen fürchten.

Nicht jeder Profi kann freilich mit dem derzeit Besten aller Besten, Dimitar Stefanin, tanzen. Eine Bereicherung sind freilich etwa auch Vadim Garbuzov und Conny Kreuter, beim Profi-Casting ist aber noch viel Luft nach oben. Da erinnert man sich wehmütig an die ersten Staffeln im ORF ...

Die Anzahl der Anrufe bzw. SMS des TV-Publikums bleibt nach wie vor geheim. Im Jury-Voting lief es so:

Silvia Schneider & Danilo Campisi präsentierten eine Samba zu „Macho Macho“ von Rainhard Fendrich: Sie waren mit 26 Punkten einmal mehr die Jury-Lieblinge.

Edita Malovcic & Florian Vana (die freilich kein Liebespaar sind, was für ein lächerliches Theater!) tanzten einen Slowfox zu „Auseinandergehen ist schwer“ von Wanda. 24 Punkte!

Cesár Sampson & Conny Kreuter mussten einen Slowfox zu „Du entschuldige i kenn di“ von Peter Cornelius einstudieren: 23 Punkte.

Michi Kirchgasser & Vadim Garbuzov kamen mit einem Slowfox zu „Die Blume aus dem Gemeindebau“ von Wolfgang Ambros aufs Parkett: 22 Punkte.

Tamara Mascara & Dimitar Stefanin tanzten einen Jive zu „Nie genug“ von Christina Stürmer: 22 Punkte.

Norbert Oberhauser & Catharina Malek war ein Quickstep zu „Fürstenfeld“ von STS zugeteilt: 18 Jurypunkte!

Marcos Nader & Alexandra Scheriau boten ebenfalls einen Quickstep, hier zu „Live is Life“ von Opus: 17 Punkte.

Natalia Ushakova & Stefan Herzog studierten einen Jive zu „Wie a Glock’n“ von Marianne Mendt ein (14 Punkte).

Andi Ogris & Vesela Dimova versuchten sich an einem Cha-Cha-Cha zu „Hupf' in Gatsch“ von Georg Danzer: 13 Punkte.