Die Spiegel-Gruppe will die Redaktionen von "Spiegel Online" und des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" von Herbst an unter einem Dach zusammenbringen.

Über die geplante Fusion seien die Mitarbeiter am Dienstag in getrennten Betriebsversammlungen informiert worden. Die Einigung stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch den Gesamtbetriebsrat des Spiegel-Verlages. Zuvor hatte der Branchendienst "Meedia" berichtet.

Ein wichtiger Eckpunkt für das schnelle Zusammenwachsen der Redaktionen der Printausgabe mit dem Nachrichtenportal "Spiegel Online" ("SpOn") waren möglichst einheitliche Arbeitsbedingungen. Dabei gehe es insbesondere um Arbeitszeiten, Vergütung, Gewinnbeteiligungen und die Presseversorgung. "Zu diesen Punkten haben die Betriebsparteien Grundsätze vereinbart, die eine möglichst weitgehende Angleichung der Bedingungen erlauben und zugleich langfristig wirtschaftlich tragbar sind", sagte der Verlagssprecher.

Büchner scheiterte an Fusion

Die Fusion beider Redaktionen war lange Ziel des Verlages. Die engere Verzahnung der beiden Redaktionen hatte sich schon der damalige "Spiegel"-Chefredakteur Wolfgang Büchner auf die Fahnen geschrieben und dazu das Konzept "Spiegel 3.0" aufgelegt. Dazu kam es auch wegen Widerstands aus der Print-Redaktion nicht. Ende 2014 musste Büchner gehen.

Im August 2018 hatte Geschäftsführer Thomas Hass schließlich den Umbau zur gemeinsamen Redaktion angekündigt, damit die Spiegel-Gruppe künftig in flexibleren Strukturen arbeiten und Recherchen, Inhalte und Produkte zentral steuern könne.

Die Spiegel-Gruppe beschäftigte Ende 2017 laut eigenen Angaben rund 1100 Vollzeitbeschäftigte, die sich auf Redaktionen, Dokumentation, redaktionelle Dienste und Verlagsabteilungen verteilen.