Ein Wiener Kaffeehaus ist eine intellektuelle Enklave – ein Zeitungsleseort, ein Hort des Haptischen – ins Cafe Landtmann lud der Verband der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) zum ersten Print Breakfast.

„Print bietet für Werber Vorteile, bei denen die großen Online-Konzerne nicht mitkommen“, erörterte VÖZ-Präsident Markus Mair. Der Imageaufbau sei eine „Stärke von klassischen Massenmedien.“ Es folgte ein flammendes Plädoyer von „Werbe-Urgestein“ Thomas Koch für das Gedruckte – wider alle Totsagungen. „Ohne Print ist ein Werbeerfolg so gut wie unmöglich“, sagte er.

Hannibal Lector in "Das Schweigen der Lämmer
Hannibal Lector in "Das Schweigen der Lämmer © KK

Und führte kurzweilig Zitate von Hannibal Lector aus dem Film „ Schweigen der Lämmer“ ("Wir beginnen das zu begehren, was wir jeden Tag sehen!") , Printinitiativen von der Witwe von Steve Jobs oder die Tatsache, dass der Streamingdienst Netflix ein Magazin auf den Markt bringt ins Rennen. Online-Werbung hätte im letzten Jahr mehr Werbevolumen verloren „als Print in den beiden Jahren davor.“ Es gehe um ganz etwas anderes: "Nur vier Prozent der Werbung werde positiv bewertet, sieben Prozent negativ und 89 Prozent der Werbung wird gar nicht wahrgenommen." Die Hauptschuld sehe er darin, dass Menschen die Werbung in falsche Kanäle steuern.

Matthias Franzen, Anzeigenchef bei Media Impact stellte das Konzept Print Targeting vor  also Werbemittel ähnlich wie im Digitalbereich mit erhöhter Wahrscheinlichkeit an die gewünschte Zielgruppe auszuspielen. Er nannte Beispiele von den Magazinen „TV Digital“ und „Hörzu“ (Axel Springer). Dort experimentiere man mit zielgerichteten bis hin zu individualisierten Inseraten. Die Stärken des Print Targeting: u.a. "die hohe Verweildauer in den Zielgruppen-Haushalten" oder ein "positiver Imagetransfer begünstigt durch die starke Leser-Blatt-Bindung."