In den 60er-Jharne war er in Großbritannien ein bekannter Komödiant. Heute ist Freddie Frinton in seiner Heimat fast vergessen. Dafür ist sein bekanntester Sketch "Dinner For One" im deutschen Sprachraum seit Jahrzehnten ein Fixpunkt im TV-Programm jedes Silvesterabends. Seit 1972 läuft der Slapstick-Sketch zu Jahresende im ORF, im Schweizer und deutschen TV und hat es damit sogar ins Guinness Buch der Rekorde geschafft - als das Fernsehprogramm mit den weltweit meisten Wiederholungen.

Auch in Skandinavien und im Baltikum zählt der Sketch um Butler James, der seiner Chefin "Miss Sophie" zum 90. Geburtstag eine weinselige Dinnerparty mit längst verstorbenen Gästen Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pomeroy und Mr. Winterbottom vorspielt und sich dabei einen gewaltigen Schwips antrinkt, zu den Fernsehklassikern. Trinksprüche wie "Cheerio, Miss Sophie!" und Phrasen wie "Same procedure as every year!" zählen hierzulande längst zum Sprachgebrauch.

Ausgerechnet in Großbritannien aber ist Frinton so gut wie vergessen. Zwar gehörte er in den 60ern zu den Comedy-Stars der damals beliebten Music Halls, fürs Fernsehen aufgenommen hat den 18-minütigen Sketch aber der deutsche NDR.

Nun wird der Comedy-Klassiker auch von den Briten wiederentdeckt. Beim Komödienfilmfestival in Campbeltown, Argyll und Bute feierte der 55 Jahre alte Kurzfilm jüngst seine britische Erstaufführung. Und zu Silvester gibt es - leicht verspätet - nun auch die Fernsehpremiere des Klassikers: Sky Art zeigt den Kurzfilm zum allerersten mal dem britischen TV-Publikum. Ob sich "Dinner For One" auch dort zum Kult entwickelt, wird sich zeigen.

Die deutsche Fangemeinde des Komikers aber bleibt den Brite aber auf jeden Fall eine Nasenlänge voraus: Nächstes Jahr soll in Bremerhaven ein Museum eröffnet werden, das zur Gänze Freddie Frinton und seinen Witzen gewidmet ist.