"Oida Schlumpf" zählt dieser Tage zu Bezeichnungen non grata, jedenfalls wenn es um die Kommunikation mit Exekutivbeamten geht. Ein Fall in Wien ("Oida!") und ein Facebook-Posting eines Tirolers ("Richtung Innsbruck stehen zwei Schlümpfe mit Laser") wurden jeweils mit einer Geldstrafe versehen - in letzterem Fall wurde nach einem erfolgreichen Einspruch jedoch von der Strafe abgesehen.

"Oida Schlumpf" entspricht in der Welt der Blaumänner am ehesten der Figur Papa-Schlumpf: Mit weißem Rauschebart und roter (!) Mütze ist er das Oberhaupt von Schlumpfhausen, der Welt, in dem die Fantasiewesen ihre Abenteuer erleben. Papa Schlumpf soll laut der Geschichte 542 Jahre alt sein, erheblich jünger ist die Geschichte der "Schlümpfe": Am 23. Oktober feierten sie ihren 60. Geburtstag.

Den ersten Auftritt hatte ein Schlumpf 1958 in einem Mittelalter-Comic. Ein Meilenstein beim blau-weißen Siegeszug um die Welt war 1975 der Film "Die Schlümpfe und die Zauberflöte". In den 80er-Jahren folgte eine TV-Serie mit 270 Episoden, die mehrere Emmy-Auszeichnungen erhielt. Der Zeichner Peyo starb 1992. Seine Frau, die vor wenigen Jahre ebenfalls starb, sowie Tochter und Sohn führten sein Werk weiter.

Krudes Weltbild oder harmlose Welt in Blau?

In den letzten Jahren häuften sich Vorwürfe, die "Schlümpfe" würden in ihren Geschichten antisemitische und rassistische Motive weitertragen. Der einseitig böse Diktator Gargamel mit Hakennase und Katze Azrael ließ die "Jüdisch Allgemeine", eine Berliner Zeitung, 2011 in einem Onlineartikel schreiben: "Die Schlümpfe sind verkappte Nazis und Antisemiten". Schlumpfine wiederum wird als arisches Pin-Up-Girl interpretiert.

Dem Schlumpf-Dasein tat dies keinen Abbruch: Erst vor wenigen Wochen kündigte Véronique Culliford, die Tochter des belgischen Zeichners und
Schlumpf-Erfinders Peyo, eine neue Serie an. Diese soll 2021 ins Fernsehen kommen.