Das Verhältnis von Donald Trump zu den Medien ist - vorsichtig ausgedrückt - schwierig. Weshalb er unter anderem auch als Präsident weiter Twitter nutzen wird: "Wenn ich etwas öffentlich sage und wenn ich den Zeitungen etwas sage, und sie es nicht akkurat wiedergeben, ist das wirklich schlecht. Sie können dagegen nicht viel ausrichten." Wenn er dagegen twittere - und er sei dabei vorsichtig - sei es sehr exakt und schlage sofort als Nachricht durch.  

Trump, der also Wahrheit und Klarheit für sich reklamiert, wurde in den letzten Monaten  wiederholt zumindest der Verbreitung von Halbwahrheiten überführt. Denn wohl noch nie haben Medien bei einem Kandidaten öfter auf den Faktencheck gesetzt als bei Trump. Die Folge: Große US-Blätter stocken ihre Berichterstattung aus dem Weißen Haus erheblich auf. Sie begründen das damit, dass es nie wichtiger war, kenntnisreich und tief über eine Präsidentschaft und ihre Folgen zu berichten.

"Dutzende Journalisten"

Unter anderem hat die "Washington Post" angekündigt, "Dutzende Journalisten" einstellen zu wollen. Unter anderem soll das bestehende Investigativ-Ressort ausgebaut werden. Das Team für schnelle Online-Nachrichten wird ebenfalls aufgestockt, außerdem die Newsletter-Info verstärkt werden.

Auch die "New York Times" will Geld in die Hand nehmen: Fünf Millionen Dollar sollen zusätzlich für Berichte über die Trump-Regierung ausgegeben werden. Außerdem will das Blatt tiefer in die Frage eindringen, warum Trump überhaupt von den Wählern zum Präsidenten gewählt worden ist.

Und nun hat sich auch Kyle Pope, Chefredakteur der "Columbia Journalism Review", in einem Offenen Brief an Donald Trump gewendet. "Im Namen der US-Presse" schrieb er: "Wir glauben an eine objektive Wahrheit, und wir werden Sie daran messen", schreibt Pope. "Wir entscheiden, wieviel Raum wir Ihren Sprechern einräumen. Wir bestimmen die Spielregeln." Und: "Wir werden uns obsessiv mit Details Ihrer Regierungsarbeit auseinandersetzen."