Wer Manuel Rubey gerne in Ausübung seines Berufes zusieht, darf sich im Dezember nicht beklagen: Nach der Hauptrolle in „Gruber geht“ am 1. Dezember ist der 37-jährige Wiener Mittwochabend im Liebesfilm „Seit du da bist“ in ORF 2 und am Donnerstag im Salzburger Landkrimi „Drachenjungfrau“ in ORF eins zu sehen. Das Kabarettprogramm „Gott & Söhne“ führt Rubey und Thomas Stipsits im Februar und März wieder in die Steiermark und nach Kärnten. Im Landkrimi von Regisseurin Catalina Molina spielt der Wiener Kommissar Merana, den ein Leichenfund am Fuße der Krimmler Wasserfälle in den Ort seiner Kindheit zurückführt.

Herr Rubey, wollten Sie als Kind jemals Polizist werden?
MANUEL RUBEY: Ja, aber nur ganz kurz und ich glaube, nicht wirklich ernsthaft. Ich wollte eigentlich immer Schauspieler werden und kurz Sportmoderator.

Ist es etwas Besonderes, einen Ermittler zu spielen, oder angesichts der Flut an Krimis nichts Besonderes, weil es eh beinahe jeden irgendwann erwischt?
RUBEY: Das hab ich schon auf meinem Zettel gehabt, dass ich unbedingt gerne einmal ermitteln würde. Warum? Wahrscheinlich, weil 50 Prozent des Fernsehstoffs, den man konsumiert, wohl Krimis sind. Einmal ermitteln ist schon cool.

Würde Sie ein Reihenkrimi reizen?
RUBEY: Das würde ich mir auf jeden Fall überlegen.

Sehr verdächtig: Harald Krassnitzer im Landkrimi
Sehr verdächtig: Harald Krassnitzer im Landkrimi © ORF

Sie beschreiben den von Ihnen verkörperten Kommissar Merana im morgigen Landkrimi als „verkopften, faktenverliebten Polizisten“. Passt das zu Ihnen?
RUBEY: Verkopft und melancholisch bin ich, faktenverliebt und akribisch überhaupt nicht. Ich bin wahrscheinlich nicht klug und nicht stur genug, um ein guter Polizist zu sein.

Für einen Schauspieler genügt es?
RUBEY: Dieser Beruf erfordert eine gewisse Empathie und emotionale Intelligenz, aber es ist kein intellektueller Beruf, Schauspiel ist ein Handwerk.

In "Seit Du da bist" (Mittwoch in ORF 2 und ARD) verliebt sich Rubey in Martina Gedeck
In "Seit Du da bist" (Mittwoch in ORF 2 und ARD) verliebt sich Rubey in Martina Gedeck © BR

Im Landkrimi sprechen Sie Dialekt, was Sie in Ihren Rollen bislang fast nie machten. Wie geht es Ihnen damit?
RUBEY: Ich liebe ihn! Ich spreche wahnsinnig gerne Kärntnerisch und man sagt mir, ich beherrsche es auch. Ich war am Stadttheater Klagenfurt und habe dort begonnen, Leute zu beobachten. Steirisch kann ich auch, Salzburgerisch und Oberösterreichisch sind sehr schwierig. Den Wiener Dialekt liebe ich ebenso, leider ist er im Verschwinden begriffen. Meine Kinder sprechen so eine Art RTL-Hochdeutsch, schrecklich.

Keine Chance als Vater?
RUBEY: Wir versuchen, sie punktuell dorthin zu führen, etwa mit Dialektmusik, aber auf lange Sicht haben wir – glaube ich – keine Chance.

Dem Kabarett mit Ihrem Partner Thomas Stipsits bleiben Sie treu?
RUBEY: Das gesamte nächste Jahr ist bereits mit Terminen voll. So etwas ist mir sehr fremd und gleichzeitig ist es sehr angenehm, weil es mir eine Form der Sicherheit gibt, die ich so bislang noch nicht kannte. Allerdings erschwert es natürlich, für Filmprojekte Zeit zu haben.