Der Brite John Oliver moderiert eine der unterhaltsamsten und smartesten Shows im US-Fernsehen. In der HBO-Sendung "Last Week Tonight" nimmt er mit geschliffenem Witz Skurrilitäten des Weltgeschehens auf die Schaufel.

Jüngst nahm sich Oliver den Brexit vor - die Abstimmung über einen EU-Austritt Großbritanniens. Und wer taucht in den 15-minütigen Segment unverhofft auf? Eugen Freund, langjähriger ORF-Korrespondent in Washington, seit 2014 EU-Parlamentarier der SPÖ.

Freund trägt in einer Einspielung aus einem Bürogebäude Brüssel ein selbstverfasstes Gedicht zum Brexit vor - in durchaus geschliffenem Englisch:

"The Brexit is, to put it simple / not like an ordinary pimple / you take a cream you put in on / a few days later ist is gone. / It is a complicated matter / more like a novel, not a letter / to understand the story well, you've got to listen. I will tell / you what will happen / so sit back and let me rap on...

John Oliver sarkastischer Kommentar dazu: "Also bitte, Großbritannien! Wenn nun schon ein  österreichischer EU-Bürokrat mittleren Alters sich dazu getrieben fühlt, in einem belebten Gang starke Töne zu spucken: Wer könnte euch dazu bringen, diesen Abgang zu überdenken, wenn nicht er?"

Das Gedicht hat Eugen Freund übrigens bereits vor sechs Monaten aufgezeichnet. Sein launiger zweiminütiger Appell an die Briten endet mit dem Reim: "Without Britain, that is clear/ Europe will lose. I hope you hear / It's like a pillar coming down / it will be felt in every town / from Paris all the way to Kiev / and not a sighing of relief. /  The message therefore is: no way, no way, no way! / Great Britain, she must stay!"

Ob er damit die Engländer zum Verbleib in der EU bewegt, ist fraglich: Bis Montag Mittag verzeichnet das Video nur 600 Aufrufe. Für Lyrikfreunde hier das Gedicht in Gesamtlänge: