Es ist viel Gegend hier, wie man landläufig so schön sagt. Aber die geballte Schönheit des alpinen Lebensraumes, die sich hier in der Neuen Galerie Graz großflächig ausbreitet, die ist nicht zum beiläufigen Flanieren gedacht. Das könnte man auf den ersten Blick zwar meinen, geht es doch um das Leben und Werk des Landschaftsmalers Franz Steinfeld (1787–1868), aber das Kuratorenteam Gudrun Danzer und Günther Holler-Schuster hat etwas anderes im Sinn, nämlich die Erörterung der Frage: Wie und in welchem Ausmaß haben diese Bildmotive, ihre Komposition und ihre Verbreitung unseren Blick auf die alpine Landschaft mitkonstruiert?
Zunächst einmal war jedoch ein grundsätzlicher Blickwechsel nötig, der den Blick auf die Natur selbst verstellte: Waren die Landschaftsbilder des beginnenden 19. Jahrhunderts doch alles andere als real, sondern träumerische Kopfgeburten auf Leinwand: Arkadien, theoretische griechische Ideallandschaften.