Von einer ganz neuen Wertschätzung ist da schon die Rede, aber bleiben wir bei der Wahrheit: Es geht hier weniger um die Wertschätzung von Frida Kahlo als Künstlerin, sondern um die monetäre Wertschätzung der Kunst der 1907 geborenen und 1954 verstorbenen Mexikanerin. Diese hat, auch wenn man es ob ihrer weltweiten Popularität kaum glauben mag, erst in den letzten Jahren eine enorme Wertsteigerung erfahren. So wurde zum Beispiel 1990 das Gemälde „Diego y yo“ (1949, „Diego und ich“) bei Sotheby’s um 1,4 Millionen Dollar verkauft, 30 Jahre später liegt der Schätzwert bereits zwischen 30 und 50 Millionen Dollar.

Würde der Hammer am 16. November in New York bei dieser Höhe fallen, wäre es gleichzeitig auch das teuerste je versteigerte Werk einer Künstlerin aus Lateinamerika. Und es würde den bisherigen Kahlo-Rekord brechen: 2016 wurde das Gemälde „Dos desnudos en el bosque“ („Zwei Nackte im Wald“) um acht Millionen Dollar versteigert. Dass das Auktionshaus Sotheby’s einen wahren Schatz versteigert, ist kein Geheimnis: Gemälde von Frida Kahlo sind Mangelware, auch, weil sie seit 1984 als mexikanisches Kulturgut gelten und für den Markt nicht verfügbar sind.