"Ich hoffe, dass, wenn man den evozierten geistigen Raum der Ausstellung verlässt, man die Welt draußen für eine Weile mit anderen Augen sieht, wie wenn man ein gutes Buch gelesen oder einen Film gesehen hat, der einen bewegt", so die Intention des Multimedia-Künstlers, der auf 1.400 Quadratmetern neben lebensgroßen Skulpturen in monochromem Grau auch großformatige Aquarelle in Schwarz-Weiß und eine breite Auswahl an Video-Arbeiten zeigt. Ob teilweise begehbare skulpturale Environments, melancholisch-kontemplative Bildwelten zwischen Traum und Wirklichkeit oder Alltagsobjekte in imaginativ-surrealen Settings: Op de Beeck bringt eine veritable Inszenierung in die Räumlichkeiten der Kunsthalle.

Als titelgebender Höhepunkt der Schau fungiert die in der zentralen Halle installierte neue Skulptur "The Cliff": eine Felsformation mit zwei Händchen haltenden Teenagern. "Er sieht sie an, und sie blickt in Richtung Horizont, als wäre es ein zur Skulptur erstarrter Kinofilm-Moment", erklärt der Künstler diese Arbeit. "Ich wollte die Betrachter einladen, um diesen angehaltenen Moment herumzugehen, als wären ihre Augen die Kamera in einem Schwarz-Weiß-Film". 

Außerdem ist eine Reihe weiterer lebensgroßer grauer Figuren zu sehen, zumeist Kinder oder junge Erwachsene, im Spiel mit Murmeln, Seifenblasen, Pfeil und Bogen oder schlafend im Traum versunken. Dazu erklingt stellenweise psychedelischer Soundtrack. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf Op de Beecks filmischem Werk, das von Animationsfilmen bis zu abstrakten oder kurzfilmartigen Videos reicht. 

Seit 2009 arbeitet der Künstler zudem an großformatigen Schwarz-Weiß-Aquarellen mit einer Breite von fast drei Metern, die fiktive Landschaften bei Nacht darstellen und auch überwiegend in der Nacht entstehen. Op de Beeck, 1969 geboren, ist auch als Regisseur, Choreograf, Kurator und Bühnenbildner tätig.