Beide TV-Filme eint die Widmung zu Beginn: „Für Hannelore Elsner“. Vor einem Jahr wurde eine der letzten Diven aus dem Leben gerissen. Heute ist sie im Frankfurter „Tatort“ in einer ihrer letzten Rollen zu sehen, am 29. April folgt ihr letzter Film, die Tragikomödie „Lang lebe die Königin“, dessen Drehende sie nicht mehr erlebte. Als Hommage sprangen Iris Berben, Hannelore Hoger, Eva Mattes, Gisela Schneeberger und Judy Winter ein und vollendeten die Rolle.

Im neuen „Tatort“-Fall „Die Guten und die Bösen“ ist Elsner als pensionierte Ermittlerin Elsa Bronski zu sehen, deren ungelöste Fälle sie bis heute beschäftigen. Deswegen kommt sie auch oft ins Kommissariat, in einem traurigen Parkgaragensetting sitzt sie dennoch elegant zwischen Aktenbergen und ermittelt weiter.

Nun herrscht Ausnahmezustand, es tropft, das Gebäude wird generalsaniert. Gleichzeitig findet ein Motivationsseminar statt, von dem Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch) nicht besonders begeistert sind. Ausgerechnet nach einer durchzechten Büro-Nacht mit Rammstein-Karaokeszenen und viel zu viel Hochprozentigem steht Kollege Matzerath (Peter Lohmeyer) vor ihnen und sagt, es gebe einen Mord. Einen, den er verübt hat. Selbstjustiz. Er brachte jenen Mann um, der seine Frau einst tagelang brutal vergewaltigte.

Völlig verkatert brechen die Polizisten also mit dem Hauptverdächtigen am Steuer auf, um das Geständnis zu überprüfen und finden eine Leiche in einer Waldhütte vor. Dort wurde damals Matzeraths Frau gepeinigt. Aber stimmt das, was er sagt? Und warum gerade jetzt? Und was hat Bronski damals übersehen?

Wie eine Reminiszenz

Das Kommissariat droht auseinanderzufallen und daneben werden in den abgewracktesten Ecken eines Gebäudes große moralische Fragen verhandelt. Hübsch. Elsners Rolle wirkt wie eine Reminiszenz an ihre coole Ermittlungsarbeit als Lea Sommer in „Die Kommissarin“. Großes Krimikino.