Die Welt in dieser „Clemenza di Tito“ ist zweigeteilt. Auf der einen Seite leben die „Happy Few“, die den Kaiser Titus anhimmeln und seine Kunstwerke bewundern. Der Kaiser ist in dieser Festwochen-Produktion eine Art malender Fürst, der unter großen „Ahs!“ und „Ohs!“ coram publico ein paar Pinselstriche zieht. Der allseits Bewunderte hat natürlich noch stille Handlanger im Atelier, die ihm die ganze künstlerische Plackerei abnehmen. Er gibt höchstens ein paar Anweisungen und Verbesserungsvorschläge. Die Gemälde und Skulpturen handeln vom Unrecht der anderen Seite, zeigen das Leid der Armen und Unterdrückten. Es ist pseudo-kritische Kunst als Instrument der Machterhaltung.