Es gilt nicht nur als das kunstvollste, sondern auch als das anspruchsvollste Cellokonzert von Joseph Haydn. Vor allem der dritte Satz des C-Dur Konzertes ist gespickt mit diffizilsten, beinahe unspielbaren Passagen und schon der Gedanke daran, treibt vielen Solocellisten Schweißausbrüche auf die Stirn.

Davon war beim Konzert im Villacher Congress Center jedoch bei Julia Hagen nichts zu bemerken, auch trotz der von der Camerata Salzburg im dritten Satz sehr flott angeschlagenen Tempi: Mit größter Souveränität, hochstehender technischer Virtuosität bewältigte die 1995 in Salzburg geborene Cellistin auch die schwierigsten Griffe und Läufe, insbesondere in den Kadenzen. Sie war auch zu weichen, ausdruckstarken Tönen fähig und wurde vom Publikum zu Recht bejubelt, wofür sie sich mit einer Zugabe von Jean-Baptiste Barrière bedankte, die sie gemeinsam mit dem exzellenten Camerata-Solocellisten vortrug. Einfühlsam begleitet wurde sie von der Camerata Salzburg, die vom Konzertmeister Gregory Ahss vom ersten Pult aus perfekt geleitet wurde.

Zu Beginn erklang Michael Haydns sehr inspiriert gespielte Sinfonie Nr. 38. Darauf „Mozart auf die Weise von Schubert“, wie Schuberts 5. Sinfonie oft umschrieben wird. Hier agierte der Klangkörper fast immer ganz exakt und durchaus „mozartisch“ mit schwebendem und hellem Klang sowie großer Musizierfreude. Heftiger Applaus!