Markerschütternd ertönt ein Schrei worauf das Ensemble machtvoll mit Strauss‘ „Elektra“ einsetzt. Die Feldmarschallin hat ihn ausgestoßen, nachdem sie die mit einem Messer durchbohrte Jezibaba tot aufgefunden hat. Sie wird gleich in der in Wien angesiedelten Kriminalgeschichte vom Kiberer Spoletta vernommen. Scarpia heißt sein Polizeipräsident. Verdächtig wird der Halbbruder der Ermordeten namens Lenski. Eugen ist ein undurchsichtiger Arzt, der mit der Pflegerin Rusalka gemeinsame Sache macht: In diesen mehr oder minder amüsanten Texten von Johannes Starmühler werden die Opernfiguren aus „Rosenkavalier“, „Tosca“, „Rusalka“, „La Boheme“ und „Eugen Onegin“ gnadenlos in einer neuen, doch etwas haarsträubenden Kriminalgeschichte vermischt. Die Schauspielerin Christina Scherrer weiß diese am Stadttheater Klagenfurt mit viel Ironie und Witz vorzutragen.
Musikalisch lässt dazu das „ensemble minui“ Ausschnitte aus diesen Opern erklingen. Und da hat Stefan Potzmann als Arrangeur sowie Ideengeber dieses Abends wieder ganze Arbeit geleistet: Denn der Klarinettist des Ensembles hat die teils üppigen Partituren neu arrangiert und verkleinert. Das gelang wieder so raffiniert, dass trotz der Reduktion im nur neunköpfigen Ensemble eine erstaunliche Klangfülle und -vielfalt zu hören war. Stehende Ovationen!