Er wollte ja nur, was sein ehemaliger Bundeswehr-Kumpel Rocko schon längst hatte: schickes Auto, schickes Apartment, ein Leben auf der Überholspur. Also hat sich André (Rouven Israel) von Rocko für eine windige Investmentfirma anwerben lassen, und dass das nicht gut ausgehen wird, wusste man von Anfang an: Denn da saß André bereits vor den Kölner Kommissaren Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär) und verlangte: „Hören Sie mir gefälligst zu!“

Vor dem TV-Kastl hat man es ohnehin gleich gewusst: Mit dieser Investmentfirma kann etwas nicht stimmen, mit dem Chef (Robin Sondermann als teflonbeschichteter Kotzbrocken) sowieso nicht. Spätestens als André seine Familienmitglieder überredete zu investieren, wollte man schreien: „Nein! Finger weg!“

Klug durch Rückblenden strukturiert, wurde von der ewigen Dummheit des Menschen erzählt, der sich so gerne durch die Gier verführen lässt. Vom Opfer zum (Verzweiflungs-)Täter ist der Weg dann bekanntlich oft nicht mehr weit. Und so war es schon von besonderer Ironie, als der windige Firmenchef am Ende in einem Motivationsvideo forderte: „Kommt raus aus eurer scheiß Opferecke.“ Und meinte: Die Rechnung bezahlt natürlich ihr. Die Bilder dazu hat dieser solide Tatort eindrucksvoll geliefert.