„Is schon still uman See”: Mit diesem wohl bekanntesten Lied von Günther Mittergradnegger begann und endete das Konzert zu Ehren seines 100. Geburtstags im Konzerthaus Klagenfurt. Jeweils intoniert wurde die eingängige Weise vom Bläserquintett der Militärmusik Kärnten, wobei zum Schluss die Chöre und auch das begeisterte Publikum mitsingen durften. Und es gab noch zwei weitere Interpretationen: einmal als Harfensolo von Eveline Schuler, die auch mit ihrem Ensemble Kärntner Harfenklang gefiel, sowie vom feinen Vokalensemble Chorazòn modern arrangiert und geleitet von Michael Paumgarten, wobei Wolfgang Puschnig auf dem Saxophon jazzig dazu improvisierte. Aber auch sonst wurde der Kärntner Ausnahmekomponist, Chorleiter und Pädagoge ausgiebig gefeiert, gut fünf Stunden lang, inklusive zweier Pausen.

Und man staunte bei diesem „Klangmosaik“ (so das Motto) über die Vielseitigkeit der Kompositionen von Mittergradnegger, von „einfachen“ neuen Kärntner Liedern bis hin zu solchen in einer komplexeren, modernen Musiksprache. Natürlich durfte bei den vielen Mitwirkenden nicht der von ihm vor 75 Jahren gegründete, homogen singende Kärntner Madrigalchor unter Melissa Dermastia fehlen, etwa mit „1000 Jahren“. Ebenso wie die Domkantorei Klagenfurt unter Thomas Wasserfaller mit „Gloria“. Mit glasklarer Intonation fiel der Kammerchor KlangsCala Salzburg unter Helmut Zeilner mit „Reklame“ aus dem Bachmann-Zyklus auf. Im „Alternativteil“ des Abends faszinierten Julia Malischnig mit „Canti Carinthiae“ auf der Solo-Gitarre wie auch Tonč Feinig (Klavier) und Edgar Unterkirchner (Saxophon). Nicht zu vergessen seien der Singkreis „ars musica“ Althofen, das Klangquadrat und ganz besonders frisch und herzerwärmend der Jugendchor Tanzenberg. Und es gab auch etliche neu arrangierte Uraufführungen, die etwa Gerhild Zeilner-Taupe mit reinem Sopran sang. Unmöglich ist es bei der Menge an Interpreten und Liedern jedoch, diese alle zu erwähnen.

Durch den langen, heftig beklatschten Abend führte charmant und informativ Sonja Kleindienst.