Das Stück ist zwar schon vor Corona entstanden, aber die Sehnsucht nach dem Haus im Grünen ist durch die Pandemie wahrscheinlich noch größer geworden. Teresa Dopler erzählt in „Unsere blauen Augen“ von einem jungen Paar, das vom Eigenheim am Land träumt – und das „soll dann natürlich auch ein bisschen besser sein als das der Nachbarn“, sagt Mira Stadler: „Deshalb werden auch ein paar dumme Entscheidungen getroffen, etwa was die Größe des Hauses betrifft. Außerdem pflanzt das Paar eine Palme, die von den heimischen Obstbäumen kritisch beäugt wird“, erzählt die Kärntnerin, die die Regie der Produktion übernommen hat, die am Donnerstag im Klagenfurter Künstlerhaus Premiere feiert. Dort hat das Theater Waltzwerk für diese „poetische Tragödie“ sogar „echte Bäume ins Bühnenbild gepflanzt“, verrät Mira Stadler.

Die Regisseurin Mira Stadler
Die Regisseurin Mira Stadler © Matthias Horn

Die oberösterreichische Autorin, die zur Premiere anreisen wird, hat sie während der Coronazeit kennengelernt. Stadler war damals Regieassistentin am Wiener Burgtheater: „Während der Pandemie wurden junge Autoren eingeladen, Texte zu schreiben, die mit jeweils einem Schauspieler umgesetzt und auf YouTube gezeigt wurden“, erzählt sie – sie hat einen Text von Teresa Dopler inszeniert.

Mittlerweile lebt Stadler als freiberufliche Regisseurin in Wien, arbeitet aber regelmäßig auch in Kärnten. Zuletzt hat die 31-Jährige im Frühjahr für das Stadttheater Klagenfurt Ariel Dorfmans beklemmendes Stück „Der Tod und das Mädchen“ auf die Bühne gebracht.

Parallel zu den Proben in Klagenfurt bereitet sie ihre nächste Produktion in Wien für das Volkstheater in den Bezirken vor, und zwar Hitchcocks „39 Stufen“ (zu sehen ab Februar in den 15 Spielstätten des Theaters). Und im April feiert die in Klagenfurt zweisprachig aufgewachsene Theaterfrau mit Ingmar Bergmans „Szenen einer Ehe“ Premiere am Nationaltheater in Maribor.