Gänsehaut ist unvermeidbar, wenn Tom Smith zum Mikro greift. Der Editors-Frontman ist für seine kräftige Baritonstimme von 4,75 Oktaven bekannt.  Seit dem 9. März ist endlich Schluss mit der drei Jahre langen  Schaffenspause: "Violence", der sechste Langspieler der englischen Indie Rock-Band ist auf dem Markt. Die Platte wurde vom Musiker "Blanck Mass" produziert, der laut Smith "...brutalen Elektro macht." Und so finden sich auf der CD dieses Mal sowohl elektronische, als auch gitarrenlastige Töne.  "Ich glaube wir haben eine gute Balance zwischen den beiden Sachen gefunden, besser als je zuvor", ist sich der Frontman sicher. Der düster anmutende Titel "Violence" ist eine Anspielung auf unseren Umgang mit der zunehmenden Gewalttätigkeit heutzutage. "Unsere Musik ist eine Art Versuch der Außenwelt zu entfliehen", so Smith. "Das Handy auszuschalten, die Türe zu schließen und sich eine Zeitlang auf etwas Anderes zu konzentrieren."  Die Songtexte vermitteln etwas von einer Realitätsflucht: "Sie befassen sich nicht mit dem, was auf der Straße passiert, sondern hinter dem Schutz der eigenen Haustür. Es ist ein Rückzug aus der Zeit, in der wir leben - statt ganz direkt über das zu singen, was gerade passiert", erzählte der Sänger auf der Seite deutschlandfunk.de.

Hallelujah (So Low)“ ist die zweite Single-Auskopplung. Sie erschien am 23. Februar. Smith hat den Song angeblich nach dem Besuch eines griechischen Flüchtlingscamps  geschrieben, er ist einer der rockigsten der bisherigen Bandgeschichte. 
Ganz im Gegenteil zur emotionalen Ballade "Cold". Der Opener der Platte fesselt den Zuhörer gleich zu Beginn mit Tom Smiths kraftvoller Bariton-Stimme.

Anna von Hausswolff:The Mysterious Vanishing Of Electra

Die Schwedin ist die Tochter des Avantgarde-Komponisten Carl Michael von Hausswolff und wird immer wieder mit Kate Bush verglichen. Ihre Songs spielt sie auf einer 9000-Pfeifen-Orgel ein. Am 3. März brachte sie ihr viertes Album "Dead Magic" heraus, in dem sie ein Zeitalter ohne Stille und Geheimnisse beklagt,  in dem sich keine Magie mehr entwickeln kann. Die kraftvolle erste Singleauskopplung "The Mysterious Vanishing of Electra" ist in  einer Phase der Depression und Schreibblockade entstanden. „My feet are not enough to save me”´, singt Hausswolff. 

Myles Kennedy: Year of the Tiger

Sein erstes Soloalbum hat der 48-jährige Sänger der Band "Alter Bridge" eigentlich schon vor zwei Jahren fertig gestellt, dann aber nach 7-jähriger Arbeit wieder verworfen. In seinem am 9. März erschienenen Erstling "Year Of The Tiger" verarbeitet er den Tod seines Vaters, der 1974, im chinesischen Jahr des Tigers starb. Zu diesem Zeitpunkt war Kennedy erst vier Jahre alt.  Auf der CD finden sich sehr persönliche, emotionale Songtexte und reduzierte Gitarrensounds. Neben der Gitarre spielt der Musiker auch Mandoline, Banjo und Bass.

Die Fantastischen Vier: Tunnel

Um Realitätsflucht geht es auch in der zweiten Singleauskopplung (am 16. Februar veröffentlicht) des für den 26. April angekündigten neuen Albums "Captain Fantastic" der Fantastischen Vier. Die Stuttgarter Hip Hopper stecken ihre Köpfe in den Sand und graben sich einen Tunnel unter die Erde." Kommt mit nach unten, hier oben kann man nicht bleiben/ Noch ist es dunkel, aber besser als nichts/ Ein paar Sekunden und dann machen wir Licht."

Charlotte Gainsbourg: Sylvia Says

Zwar ist die Französin den meisten eher als Schauspielerin denn als Musikerin bekannt, Gainsbourg hatte aber bereits mit 13 Jahren ihr Plattendebüt. Für das Ende 2017 erschienene fünfte Album "Rest" arbeitete sie unter anderem mit Daft Punk und Paul McCartney zusammen. Zu dem Song "Sylvia Says" wurde sie von der Poetin Sylvia Plath inspiriert. "Für mich geht es in dem Lied darum, dass mein Leben in Frankreich an einem Tod-Punkt war und ich nach New York geflüchtet bin auf der Suche nach einer Art Wiedergeburt. In New York war ich dann wieder in der Lage, das Leben neu zu entdecken. Ich habe mich also mit dem, was ich durchgemacht habe, in ihrem Gedicht wiedergefunden“, so Gainsbourg auf fm4.orf.at.

Muse: Thought Contagion

Ein neues Album gibt es von Muse zwar noch nicht. Aber seit dem 15. Februar gibt es  zumindest wieder eine neue Single. In "Thought Contagion" geht es darum, wie die Gedanken anderer Menschen manchmal Besitz vom eigenen Geist ergreifen und komplett verändern können.“ Der Song rockt in typischer Muse-Manier.

Moby: Mere Anarchy

In "Mere Anarchy" übt sich Moby im schaurig-schönen Sprechgesang über den bevorstehenden Weltuntergang . Der Song ist die zweite Single aus dem Album "Everything was beautiful and nothing hurt", welches am 2. März veröffentlicht wurde.Hinsichtlich der melancholisch gefärbten Grundstimmung ähnelt die neue Platte dem Erfolgs-Album "Play" aus dem Jahr 1999. Der Albumtitel ist utopisch gemeint: "In dem Titel schwingt viel Traurigkeit mit, denn die Zeile könnte ja zutreffend sein. Wir hätten die Fähigkeit, eine Welt zu kreieren, in der alles wunderschön ist und niemand verletzt wird. Denn die Welt ist quasi in unserem Besitz. Für mich ist es entsetzlich und unverzeihlich, dass es immer noch eher die Hölle auf Erden ist", so der 52-jährige Elektronik-Musiker in einem Interview mit Katja Schwemmers auf klatsch-trasch.de.