Sechzehn Nonnen, die an ihrem Glauben festhalten und deshalb während der Phase des Großen Terrors der Französischen Revolution hingerichtet werden. Es grenzt an ein Wunder, dass aus einem solchen geradewegs unzeitgemäßen Stoff eines der letzten echten Repertoire-Stücke der Operngeschichte werden konnte. Die 1957 in Mailand uraufgeführten „Dialogues des Carmélites“ basieren auf einer historischen Begebenheit, aus der Komponist Francis Poulenc eines der großen Meisterwerke des 20. Jahrhunderts geformt hat. Mit einer französisch-hellen („clarté“ ist kaum übersetzbar) Musik voller Gefühl und Dramatik, trotz der Düsterkeit der Handlung zuweilen in einem leichten, ja fast heiteren Ton gehalten, so wunderbar instrumentiert, dass selbst die Tutti nicht schwer werden. Ein Werk zwischen Zweifel und Hoffnung, das den Kampf zwischen Todesangst und Glaubenskraft in die Stimmbänder von sieben Protagonistinnen und einem ergänzenden Frauenchor verlegt.