Oper Laibach

Die Oper Laibach hat gerade die erste Premiere nach dem Lockdown gezeigt:  "Tosca". Aber so etwas muss einem erst einmal gelingen: Giacomo PuccinisOpernthriller derart harmlos auf die Bühne zu bringen. Das liegt in erster Linie am Regisseur, denn mit wie wenig Ideen Matjaž Berger diesen Verismo-Reißer, der als einer der packendsten in der gesamten Opernliteratur gilt, inszeniert, ist erstaunlich. Zwischenzeitlich stellt sich das Gefühl ein, in einer konzertanten Aufführung zu sitzen. Dabei sind die wieder einmal wunderbar geschmackvollen Kostüme von Alan Hranitelj durchaus ein Blickfang und die leer geräumte Bühne (Marko Japelj) mit wenigen weißen Elementen wie auch die Projektionen, etwa das von Cavaradossi gemalte Bildnis, durchaus von einer gewissen Ästhetik.

Aber auch vom Dirigenten Loris Voltolini gehen kaum Impulse aus. Und so wäre beim an sich farbig und klangschön spielenden Orchester des Laibacher Opernhauses noch viel Luft nach oben. Da ließe sich mehr Dramatik und Spannung herausholen. Nicht unproblematisch erweist sich wieder einmal dessen coronabedingte Situierung ganz hinten auf der Bühne, wodurch es zeitweise zu Verständigungsschwierigkeiten mit den Sängern kommt.

Bei diesen überstrahlt Rossana Potenza als Titelheldin alle anderen. Sie spielt als einzige intensiver und singt die Titelheldin leidenschaftlich mit wunderbar phrasierendem Sopran, reich an Farben und Emotionen. Auch ihre Paradearie „Vissi d’arte“ gelingt ihr vortrefflich.
Branko Robinšak war nie ein großer Darsteller, aber als Cavaradossi wirkt er völlig unbeteiligt und statisch. Er singt die Rolle mit kraftvollem Tenor, aber angestrengten, engen Höhen, wobei ihm einige Spitzentöne sogar abbrechen. Auch der Ohrwurm „E lucevan le stelle“ („Es blitzen die Sterne“) klingt ziemlich eindimensional. Joe Vidic ist zwar ein präsenter, aber wenig böser Darsteller des Scarpia, dessen kerniger Bariton in der Höhe unschön klingt. Auch fehlt es ihm an Substanz. Im „Te Deum“ wird er vom gut singenden Chor des Hauses gnadenlos zugedeckt. Ivan Andres Arn(s)ek als Angelotti und Matej Vouk als Spoletta, der stets zwei Scheren herumtragen muss, gefallen gut.
Trotzdem Jubel!

Festival Ljubljana

Am 1. Juli eröffnet Dirigent Valery Gergiev mit seinem Mariinsky Orchester das 69. Festival Ljubljana. Auf dem Programm steht u.a. die „Symphonie phantastique“ von Berlioz. Tags darauf gibt es eine konzertante „Carmen“ mit Elina Garan(c)a und Ehemann Karel Mark Chichon zu hören. Auch Plácido Domingo (8.7.), Martha Argerich (15.7.), Anna Netrebko, Yusif Eyvazov (8.8.) sowie Jonas Kaufmann (11.8.) schauen in der slowenischen Hauptstadt vorbei. Weiters zu erleben: Starpianist Arcadi Volodos (13.8), Ausnahmetenor Jose Cura (25.8.) oder das Concertgebouw Orchester Amsterdam (1.9.).

Arena di Verona

Am Samstag eröffnete Riccardo Muti mit Verdis „Aida“ die Opernsaison in Verona. 6000 Besucher waren zugelassen. Bis 4. September bietet das Festival ein ambitioniertes Programm mit „Nabucco“, „Traviata“ & Co. Der „Turandot“ werden Anna Netrebko und Yusif Eyvazov Glanz verleihen (29. Juli, 1./5. August). Galaabende gibt es unter anderem mit Plácido Domingo (30. Juli) und Jonas Kaufmann (17. Aug.).

Teatro Verdi Trieste

Im Teatro Verdi feiert am 25. Juni Verdis „Traviata“ in einer Inszenierung von Mariano Bauduin Premiere (zu sehen bis 3. Juli). Ab 13. Juli kann man in den Klängen des „Schwanensee“ schwelgen – das Ballett steht bis 18. Juli am Programm. Mit der „Lustigen Witwe“ gibt es auch noch Operette auf dem Sommerspielplan, und zwar von 23. bis 27. Juli. Nach zwei Sonderkonzerten (Tango am 31. Juli und „Viva Il Verdi“ am 8. August) schließt das Haus wieder bis Anfang Dezember.

Slowenisches Nationaltheater Maribor

Im Slowenischen Nationaltheater in Marburg gibt es noch Edvard Griegs „Peer Gynt“ (9./12. Juli) und eine letzte Vorstellung der „Madama Butterfly“ (14. Juli) zu sehen. Nach der Sommerpause wird unter anderem mit der „Carmina Burana“ (9. bis 11. Sept.) wiedereröffnet.

In Marburg ist noch einmal die „Butterfly“ zu sehen
In Marburg ist noch einmal die „Butterfly“ zu sehen © SNG/Cvilak

Teatro La Venice, Venedig

Das Teatro La Venice öffnet wieder die Tore, und zwar ab morgen mit Gounods „Faust“. Bis 3. Juli singen unter der Leitung von Frédéric Chaslin u. a. Ivan Ayon Rivas (Faust) und Alex Esposito (Mephiopheles). Von 2. bis 10. Juli steht Vivaldis Barockoper „Farnace“ rund um den bosporanischen König Pharnakes II. auf dem Programm, am 12. Juli dirigiert Riccardo Muti (Bild) das „Orchestra Giovanile Luigi Cherubini“.

Tartini Festival, Piran und Koper

Das Tartini-Festival findet heuer zum 20. Mal in Piran und Koper statt und würdigt den in Piran geborenen Komponisten und Geiger Giuseppe Tartini. Eröffnet wird am 21. August mit „I Solisti Veneti“ (am 2. August übrigens auch im Klagenfurter Konzerthaus zu Gast), den Abschluss macht am 9. September die Deutsche Kammerakademie Neuss am Rhein. Auch Nachwuchskünstlern wird traditionell eine Bühne geboten.

Circus Maximus, Rom

Mit Verdis „Trovatore“ begann letzte Woche auf dem Gelände des Circus Maximus das Sommerfestival in Rom. Bis 6. August stehen 26 Aufführungen auf dem Programm, darunter Verdis „Messa da Requiem“ mit dem Stardirigenten Myung-Whun Chung. „Madama Butterfly“ und „La Bohème“.