Mazeltov! Eine Sternstunde“. So urteilten wir über das Musical „Anatevka“. Aber dann war das Glück schon bald wieder weg. Denn das war die letzte Premiere an der Grazer Oper. Am 17. Oktober. Kein Wunder also, dass man wie in anderen Häusern auch dort nach einer wie auch immer gearteten Normalität lechzte.

„Wir alle haben das Gemeinschaftserlebnis einer Live-Aufführung im Opernhaus herbeigesehnt, daher freue mich sehr, dass wir die Oper Graz schon bald wieder zum Klingen bringen werden“, zeigt sich Intendantin Nora Schmid im Namen ihres gesamten Teams begeistert.

Aus dispositionellen Gründen musste der bisherige Spielplan natürlich komplett überarbeitet , die Produktionen von Puccinis „Madame Butterfly“ und Smetanas „Verkaufter Braut“ überhaupt gleich auf unbekannte Zeit verschoben werden.

Wieder zu sehen sind neben dem 1946 uraufgeführte Broadway-Musical „Anatevka“ u. a. Mieczyslaw Weinbergs Oper „Die Passagierin“, in der die Frage nach Schuld und die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit thematisiert wird, oder die Wiederaufnahme von Mozarts „Le nozze di Figaro“.

Gestern stellte man in einer Aussendung die Neuigkeiten vor, die in dieser Saison hoffentlich nun doch noch realisiert werden können: Gleich am ersten Tag der möglichen Wiedereröffnung, am 19. Mai, bietet man eine Premiere, nämlich den Ballettabend „Tan(z)Go!“, bei dem das Ensemble in der Choreographie von Beate Vollack klassische Tango-Rhythmen interpretiert.

Am 11 .Juni folgt die Premiere der Bühnenmusik von Jean Sibelius zu William Shakespeares Schauspiel „Der Sturm“, die (konzertant) erstmals in Graz in seiner musikalischen Gesamtheit zu erleben ist. Und auf der Studiobühne erzählt ab dem 13. Juni „Der Korridor“ von Harrison Birtwistle die tragische Geschichte von Orpheus und Eurydike – ein OpernKurzgenuss in Kooperation mit der Kunstuniversität Graz.

Weiters auf dem Programm stehen unter anderem drei Konzertprojekte der Grazer Philharmoniker im Musikverein, Mozarts „Cosí fan tutte“ im Opernstudiokonzert und ein Reise in den Süden, wenn bei „Sketches of Spain“ andalusische Volkslieder erklingen, wie sie von Maurice Ravel, Manuel de Falla oder dem Jazzgenie Miles Davis übersetzt wurden.

Details zu weiteren Programmpunkten und Karten: Tel. (0316) 8000. www.oper-graz.com