Eine „nimmermüde Saisonarbeiterin“ nannten wir sie zum zehnjährigen Jubilaum ihrer Konzertreihe. Wie recht wir 2004 doch hatten! Jetzt sind auch schon wieder 14 „Klavierfrühlinge“ ins Land gezogen, und den nächsten lässt Barbara Faulend-Klauser demnächst erblühen. Macht also Nummer 25 ihrer unvergleichlichen Serie. Oder, in noch einer Zahl ausgedrückt: Sage und schreibe 225 Solisten und Kammerensembles bisher, viele davon mehrfach zu Gast, machten Deutschlandsberg zum Mekka der Klaviermusik, das international seinesgleichen sucht.

Impresaria,  Leidenschaftlerin und Grande Dame der heimischen Kulturszene: Barbara Faulend-Klauser
Impresaria, Leidenschaftlerin und Grande Dame der heimischen Kulturszene: Barbara Faulend-Klauser © Barbara Klug


Die passionierte Impresaria, 93 Jahre jung, prägte als Musikschuldirektorin, Gründerin des Kulturkreises (1972), des Jugendmusikfestes (1984) und eben des „Klavierfrühlings“ (1995) das künstlerische Geschehen in Deutschlandsberg wie niemand anderer. Ihr Animo ist bis heute gleich geblieben: Kulturereignisse auf höchstem Niveau zu bieten „und noch mehr Publikum für die Musik zu begeistern, vor allem junges Publikum“. Dafür lockt sie auch in der Jubiläumssaison wieder die Crème de la Crème an den Tasten in ihre Stadt.

Elisabeth Leonskaja, die Seele des „Klavierfrühlings“, bei dem sie stets ohne Gage auftritt
Elisabeth Leonskaja, die Seele des „Klavierfrühlings“, bei dem sie stets ohne Gage auftritt © KK



Nicht fehlen darf natürlich Elisabeth Leonskaja (2. Juni), denn die Bekanntschaft Faulend-Klausers mit der russischen Ausnahmepianistin war die Initialzündung für den „Klavierfrühling“, dessen Seele die 73-jährige Wahl-Wienerin längst ist. Auch Kollegen aus dem Osten sind wieder stark vertreten: Denys Proshayev aus Weißrussland, Davit Khrikuli aus Georgien oder der treue Oleg Maisenberg.

Und „Heimspiele“ von steirischen Künstlern gehören auch dazu: Markus Schirmer macht diesmal den Auftakt, am kommenden Sonntag serviert er mit Yevgeny Chepovetsky (Violine) und Aglaia Szyszkowitz (Rezitation) „Heiteres zum Frühlingsbeginn“ von Beethoven, Schubert und Kreisler. Und der Grazer Mezzo Sophie Rennert lockt, begleitet von Sascha El Mouissi, mit Schönberg, Strauss & Co in den „Fin de Siècle“.

An insgesamt 15 Abenden blüht es in der Musikschule oder im Laßnitzhaus in Schwarz-Weiß, etwa auch durch Nathalia Milstein, Till Fellner oder dem Altenberg Trio und Thomas Riebl (Viola). Faulend-Klausers Spezialtipp? „Yevgeny Sudbin, ein fantastischer Pianist“. Der in London lebende St. Petersburger wird am 10. März zwischen zarten Sonaten von Scarlatti und den aberwitzigen Horowitz-Transkription von Saint-Saëns’ „Danse Macabre“ seine virtuose Bandbreite aufspannen.



25. Deutschlandsberger Klavierfrühling. Details und Karten (auch zu den jeweiligen Shuttlebussen ab Graz): Tel. 0664 41 54 652, www.kulturkreis.at