Mozart und Salzburg, das hat nicht immer funktioniert, trotzdem hat er in seiner Heimat große Orchester- und Solistenwerke geschaffen. Am Samstagabend luden Adam Fischer und die Wiener Philharmoniker bei der Salzburger Mozartwoche zur Gegenüberstellung mit einer Wiener Symphonie und solistisch starker Unterstützung von Janine Jansen.

Mozart im Haus für Mozart. Eine Renovierung zwang die Wiener Philharmoniker erst einmal zum Umzug. In den letzten Jahren füllte das Orchester immer das Große Festspielhaus vor der eindrucksvollen Kulisse seiner weiten Bühne, doch die wird momentan wie das gesamte Gebäude umgebaut, also ging es in diesem Jahr nach nebenan, was akustisch keines Falls ein Nachteil war.

Mozarts Symphonie KV 319 wartet ohnehin mit einer eher kammermusikalischen Besetzung auf. Mit drei Sätzen ist auch ihr Umfang etwas kleiner, doch das war Ende des 18. Jahrhunderts in Salzburg so Mode und danach hatte sich auch ein Wolfgang Amadeus Mozart zu richten, der zur Entstehungszeit unter den Fittichen von Fürsterzbischof Colloredo stand (das Dienstverhältnis endete wenige Jahre später mit einem Fußtritt, der Rest ist Geschichte).

Diesen Groll hörte man der Symphonie aber nicht an. Ganz im Gegenteil dirigierte Adam Fischer das Werk flott und heiter und ließ die Wiener glasklar und gut ausbalanciert klingen. Eine knackige Vorspeise, die neugierig machte, auch, ob Fischer diese Gangart beibehalten würde. Und genau so ging es nach der Pause auch mit der Symphonie KV 543 weiter. Hier war auch Mozarts Grundhaltung während der Komposition positiver. Er war gerade mit Sack und Pack in die Wiener Vorstadt gezogen und genoss die dort herrschende Ruhe. Ruhe fand man im Haus für Mozart bei diesem groß besetzten Werk nicht unbedingt. Fischer hielt die Dynamik, gab das Adagio als großes Fest und hatte offensichtlich großen Spaß an den breiten Übergängen in die dunkler temperierten Passagen.

Zwischen den beiden Symphonien gesellte sich Violinistin Janine Jansen mit Mozarts Violinkonzert KV 219 zu Fischer und den Wienern. Ein Paradestück, das hörbar macht, wie gewieft der Komponist auch an der Violine war. Die junge Niederländerin fand einen sehr poetischen Zugang, scheute aber auch nicht vor krasseren Tempi zurück. Die Kadenzen stattete sie mit einer äußerst vielfarbigen Tongestaltung aus. Großer Applaus für sie und am Ende auch für Adam Fischer und die Wiener Philharmoniker, die mit diesem Abend bewiesen, Mozart in Salzburg funktioniert und Mozart im Haus für Mozart genauso.

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