"Er war ein weltberühmter Jazztrompeter, Komponist, Bandleader und Mentor für viele junge Musiker", so erinnerte der Verband PSJ in einem Nachruf auf seiner Facebook-Seite an Tomasz Stanko. Er sei "nach einer schweren Krankheit in Warschau gestorben". Der polnische Musikjournalist Piotr Baron schrieb auf Twitter, Stanko sei "einer der Gründerväter des polnischen Jazz" gewesen.

Das Münchner Jazz-Label ECM, bei dem Stanko zahlreiche Alben veröffentlichte, nennt auf seiner Webseite die US-Trompeter Miles Davis und Chet Baker als frühe Einflüsse. Später seien Free-Jazz-Avantgardisten wie Ornette Coleman und Don Cherry hinzugekommen.

In den frühen 70er Jahre trat er mit seinem Tomasz Stanko Quintet ins Rampenlicht bei europäischen Festivals. Sein ECM-Debüt "Balladyna" (1975) sei "auf beiden Seiten des Atlantiks zur Legende geworden", so die Plattenfirma. Zuletzt brachte er als Mittsiebziger im Vorjahr das hoch gelobte Werk "December Avenue" mit dem Tomasz Stanko New York Quartet heraus - für den Jazz-Experten des britischen "Guardian" eine "Tondichtung, die Gänsehaut hervorruft".