Fabio Luisi, der unter anderem in Graz an der Kunstuniversität ausgebildet wurde und an der dortigen Oper seine Pultkarriere startete, wird ab der Saison 2020/21 als Nachfolger des Holländers Jaap van Zweden Musikdirektor des Dallas Symphony Orchestra. Der Genueser  ist seit 2012 der Generalmusikdirektor des Opernhauses Zürich und will seinen dortigen Vertrag auch weiterhin erfüllen.

«Neben meiner Tätigkeit als Generalmusikdirektor des Opernhauses Zürich, die ich sehr schätze und die weiterhin Mittelpunkt meines künstlerischen Alltags ist, werde ich mich gemeinsam mit dem DSO auf sinfonische Werke konzentrieren», erklärte Luisi in der Neuen Zürcher Zeitung.

Der 1959 geborene Italiener kam schon sehr früh zur Musik. Eine Asthmaerkrankung erlaubte ihm keinen Sport, weshalb er im Alter von vier Jahren mit dem Klavierspielen begann und kurz vor seiner Matura das Klavierdiplom erlangen konnte. Fabio Luisi besuchte Meisterkurse bei den Pianisten Aldo Ciccolini und Adam Harasiewicz, bevor er an der Grazer Musikhochschule Dirigieren bei Milan Horvat studierte. "Dirigieren ist im Grunde genommen nichts anderes als eine nie endende Mitteilung von Gedanken und Ideen durch Gesten und Mienen, ein Gespräch zwischen Körper und Musiker", erklärt Fabio Luisi in seiner Biografie.

Luisi trat er sein erstes Engagement als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung an der Grazer Oper an.Er debütierte 1984 als Dirigent in Martina Franca (Requiem von Domenico Cimarosa), im selben Jahr auch an der Grazer Oper mit der Opera buffa "Viva la Mamma" von Gaetano Donizetti und am Teatro dell’Opera Giocosa in Genua mit Il turco in Italia von Gioachino Rossini.In den folgenden Jahren dirigierte Luisi an der Grazer Oper weitere Opern, Operetten und Ballette. Luisi trennte sich 1987 von der Grazer Oper und begann eine internationale Dirigiertätigkeit, die ihn als Gast in renommierte Opernhäuser und zu Sinfonieorchestern brachte.

Fabio Luisi war Künstlerischer Direktor der Grazer Symphoniker (1990–1996) sowie Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich (1994–2000), des MDR Sinfonieorchesters (1996–2007), des Orchestre de la Suisse Romande (1997–2002) und der Sächsischen Staatskapelle Dresden (2007–2010), wo er gleichzeitig als Generalmusikdirektor (GMD) der Semperoper wirkte. Von 2005 bis 2013 war er Chefdirigent der Wiener Symphoniker. 2010/11 vertrat er den erkrankten Musikdirektor James Levine als Ersten Gastdirigenten an der Metropolitan Opera in New York; von 2011 bis 2017 war er Chefdirigent.

Seit 2012 ist er Generalmusikdirektor am Opernhaus Zürich und seit 2017 Chefdirigent des Dänischen Radiosinfonieorchesters. Außerdem ist er designierter Musikdirektor des Opernfestivals Maggio Musicale Fiorentino. Er gilt als einer der führenden Interpreten italienischer Opern und des spätromantischen Repertoires und wurde für seine Aufnahmen mehrfach mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet.