Während die Premierensaison von Intendant Ulrich Lenz beonders stark von Raritäten geprägt war, setzt man diesmal auf große Kaliber des Repertoires. Zum 125-jährigen Jubiläum des Gebäudes gibt es zwar nicht den „Lohengrin“, mit dem die Oper 1899 eröffnet worden ist, aber „Tannhäuser“, jene Oper Richard Wagners, die als erste in Österreich aufgeführt worden ist. Nämlich 1854 in Graz. Neostar Evgeny Titov führt Regie und der Chefdirigent der Grazer Philharmoniker, Vassilis Christopoulos, hat die musikalische Leitung inne.

Der Chef betreut auch zwei weitere „Chefstücke“. Hector Berlioz‘ kapitale Antiken-Oper „Les Troyens“ wird zum allerersten Mal an der Grazer Oper zu sehen sein. Die aufwändige Sage um Dido (Ensemblemitglied Anna Brull) und Aeneas (Iurie Ciobanu) wird von Tatjana Gürbaca inszeniert, deren äußerst beständige internatonale Karriere ja in Graz begann: 2000 beim „Ring.Award“. Dem wird es bekanntlich ja auch wieder geben.

Das dritte „Chefstück“ unter Christopoulos‘ Leitung ist das große Ballett: Igor Stawinskys „Sacre du Printemps“ wird mit Debussys „Nachmittag eines Fauns“ und Maurice Ravels „Gänsemutter“ zum imposanten Gesamtabend zusammengestellt.

Nicht ganz so aufwändig, aber ebenfalls kapitale Werke sind Mozarts „Così fan tutte“ (dirgiert von der „heißen Aktie“ Dinis Sousa) und Benjamin Brittens „Sommernachtstraum“. Rossinis Grimm-Oper „Aschenbrödel – La Cenerentola“ komplettiert den Premierenreigen in der Oper. Dazu kommt noch Konwitschnys nunmehr legendäre Grazer „Traviata“-Inszenierung, die, wie Ulrich Lenz in Aussicht stellt, wohl zum letzten Mal gezeigt wird. Die Ausstattung kommt in die Jahre. In die Fußstapfen der Premierenbesetzung Marlis Petersen sind schon einige gefolgt, diesmal wird es Galina Cheplakova sein.

Während das jährliche Musical einem Cole-Porter-Klassiker gewidmet ist („Silk Stockings“ nach Ernst Lubitsch Greta-Garbo-Komödie „Ninotschka“) gehört die Operettenproduktion einem seltenen, späten Lehár: dem Richard-Tauber-Vehikel „Schön ist die Welt“.

Sturm Graz auf der Operettenbühne

Sinnvoll ergänzt wird das szenische Programm von konzertanten Aufführungen: Puccinis erste Oper „La Villi“ sowie Paul Abrahams Fußball-Operette „Roxy und das Wunderteam“, bei dem Sturm-Graz-Legende Martin Ehrenreich den Reporter gibt, und auch weitere Akteure aus dem Kader des Vereins dabei sein sollen. Und mit „Mein Lieblingstier heißt Winter“, hat man eine „Operette“ nach dem Roman von Ferdinand Schmalz im Köcher.

Abgänge aus dem Ensemble sind, wie berichtet: Mario Lerchenberger und Neven Crnić, die dem Ruf von Lenz-Vorgängerin Nora Schmid nach Dresden folgen, auch Matthias Koziorowski und Tetiana Miyus verlassen das Ensemble, neu dazu kommen dafür Mezzo Sofia Vinnik von der Volksoper Wien sowie Bariton Nikita Ivasechko und Tenor Ted Black vom Studio der Wiener Staatsoper.

Karten sind ab 3. Juni erhältlich oper-graz.buehnen-graz.com