DER EXORZIST: BEKENNTNIS
Bewertung: **

50 Jahre nachdem William Friedkin in "Der Exorzist" eine Generation das Fürchten lehrte, wird das Erbe des dämonischen Schockklassikers weitergetragen. Für den im August verstorbenen Regiemeister übernimmt David Gordon Green, der mit "Halloween" schon andere Horror-Prominenz in die Gegenwart holen durfte. Das Resultat ist wenig originell. Empfänger des Unheils ist ein Familienvater (Leslie Odom Jr.), den das neuartig aggressive Verhalten seiner Tochter stutzig macht. Rat sucht er bei einer Dame, die Erfahrung mit Teufelsaustreibungen hat (Wiedersehen mit Kinoveteranin Ellen Burstyn). Feig reitet Green auf der Nostalgiewelle. Dem gottlosen Terror der Vorlage wird er nicht im Ansatz gerecht. (pog)

PULLED PORK
Bewertung: ***

Paul Pizzera geht unter die Schauspieler. In Andreas Schmieds "Pulled Pork" spielt er den abgehalfterten Ex-Cop Flo Kienzl, der herausfinden will, was mit seiner Ziehschwester Samira passiert ist. Verdächtig ist der korrupte Ex-Fußballer und Schweinezüchter Benny Jagschitz (Gregor Seberg), der als Bürgermeister von Graz kandidiert. Mithilfe seines ihm entfremdeten Ziehbruders und Ex-Knackis Eddi Kovac (Otto Jaus) und seiner Ex, der Polizistin Meli (Valerie Huber), will er Jagschitz auffliegen lassen. Der junge, geerdete Charme des Musik-Duos Pizzera & Jaus macht die teils zu platten Witze Schmieds wieder wett. Wie die "gute alte österreichische Korruption" durch den Kakao gezogen wird, macht hier Spaß. (sg)

BJØRN DUNKERBECK – BORN TO WINDSURF
Bewertung: ***

Wenn sich eine Sport-Ikone und ein für seine Sport-Dokumentationen bekannter Regisseur (Gerald Salmina, "Streif – One Hell of a Ride", Anm.) zusammentun, ist das Ergebnis vorhersehbar: Spektakuläre Bilder von Sport, Landschaft, Meer, Wellen und Menschen, rasant geschnitten. Zwei Stunden pendelt man zwischen den Erfolgen Dunkerbecks, seiner andauernden Lust auf Gefahr und Geschwindigkeit und dem (Selbst-)Bild des 42-fachen Weltmeisters. Für alle Windsurf-Enthusiasten ein Genuss. (ms) Ein Interview mit dem Sportstar lesen Sie hier.

THE LOST KING
Bewertung: ****

Es war eine filmreife, aber reale Geschichte: 2012, also exakt 529 Jahre nach seinem Tod, wurden die verschollenen Gebeine des britischen Königs Richard III. entdeckt – unglamourös unter einem Parkplatz in der mittelenglischen Stadt Leicester. Dort, wo einst die Greyfriars Church stand, entdeckten Archäologinnen und Archäologen die Überreste jenes körperlich und seelisch verkrüppelten Monarchen, dem William Shakespeare in seinem Königsdrama "Richard III." mit dem Ausruf "Ein Pferd! Ein Pferd! Mein Königreich für ein Pferd!" zur Unsterblichkeit verhalf. Unermüdlich forciert hatte die Suche damals die Amateurhistorikerin Philippa Langley. Ihr setzt der britische Filmemacher Stephen Frears ("Philomena") mit dem Underdog-Drama "The Lost King" ein virtuos inszeniertes Leinwanddenkmal. In die Rolle der liebenswert-schrulligen Hobbyforscherin schlüpft Schauspielstar Sally Hawkins ("Maudie", "Shape of Water"). Zur ausführlichen Kritik.