­Ab 16. März startet das Kinoabo nonstop. Wer diese Kinoliebe-Flatrate bucht, kann damit in allen teilnehmenden Kinos mit seiner Scheckkarte einchecken, wann und wie oft sie oder er will. Österreichweit 18 Programmkinos in Wien, der Steiermark, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Niederösterreich machen mit. "Eine Erweiterung ist möglich und angedacht", sagt Wiktoria Pelzer. Zwei Jahre haben die Initiatorinnen und Initiatoren an diesem Abomodell gearbeitet. Das Ziel: das Publikum wieder vermehrt in die Kinos zu locken und vor allem jüngere Menschen zu erreichen und für den Kulturort Kino zu begeistern. Orientiert hat man sich am niederländischen Modell "Cineville". Dort hat Martin Kitzberger einst studiert und erfahren, wie oft und spontan man sich für einen Kinobesuch mit so einem Modell verabredet. "Cineville startete 2009 mit vier Kinos in Amsterdam." Im ersten Jahr zählte man 1500 Abonnentinnen und Abonnenten, nach vier Jahren waren es bereits 10.000 und heute steht man in den ganzen Niederlanden bei 62.000 Abos. 

Für den Start hierzulande erhofft man sich im ersten Jahr 5000 Kundinnen und Kunden. "Und wir bekommen hoffentlich auch Daten über das Publikum: Wer geht ins Kino? Wie oft? Diese Zahlen kennen wir in der Gesamtheit nicht", sagt Pelzer. Die Cineville-Kunden gehen, so die Zahlen, im Schnitt übers Jahr gesehen 30-mal ins Kino. Die niederländische Initiative erreicht damit gut 1,8 Millionen Besuche pro Jahr, die cinephile Kundschaft ist dort zwischen 18 und 30 Jahre jung. Und die allerbeste Nachricht in einer von Krisen gebeutelten Branche: Großflächige Abokündigungen während der Pandemie sind ausgeblieben. Ganz im Gegenteil: Es wurden Kinos gerettet und teilweise neu eröffnet. Auch in Belgien startete man im Sommer ein Modell nach niederländischem Vorbild – mit Erfolg.

Es geht um Kinoliebe und Kinokultur: Liebevolle Social-Media-Auftritte stellen die teilnehmenden Lichtspielhäuser und ihre Teams vor, gewähren Einblicke in den Kinobetrieb und sollen noch 2023 auch eine Programmübersicht geben. Einziger Wermutstropfen bislang: Filme des Verleihs Universal (wie aktuell die oscarnominierten Filme "Die Fabelmans" oder "Tar") sind aktuell noch vom Abo ausgeschlossen. Die Verhandlungen gehen aber weiter.


­