Hollywoods großspurigste Nacht kehrt ins Dolby Theatre zurück – wenngleich statt mehr als 3300 nur 2500 Stars geladen wurden. Einige wie „West Side Story“-Star Rachel Zegler zuerst nicht, dann doch. Auch die Dramaturgie der Skandälchen hält sich eben strikt ans Drehbuch.
Egal, die Stars der A-Liga werden am Sonntagabend (US-Zeit) über die roten Teppiche stöckeln – mit zu viel oder viel zu wenig noblem Stoff. Die Agenda lautet: Die wichtigste Filmparty der Welt soll nach zwei Pandemiejahren und einem nach Druck von außen gestarteten Diversitätsschub dank Hashtags und Debatten um #OscarsSoWhite und #OscarsSoMale wieder glänzen.
Wider schwächelnde Quoten und fehlende Popularität hat man eine Verjüngungsinitiative mit Twitter-Publikumspreis, mehr Musikeinlagen und beschnittenen Dankesreden angekündigt.
Das Rennen um die Goldbuben indes war schon lange nicht mehr so offen. Dass zehn Filme in der Königsklasse „Bester Film“ nominiert sind, lässt ein buntes Spektrum zu – wenngleich die Siegerinnen von Cannes („Titane“) bis Venedig („Das Ereignis“) ignoriert wurden. Chancen haben dafür Indiefilme wie „Drive My Car“, Mainstream-Satiren wie „Don’t Look Up“ sowie Spektakel wie „Dune“ oder „West Side Story“. Nebst letztgenanntem sind drei weitere Werke Neuverfilmungen.