Mit Südamerika hat der dritte Film der D'Innocenzo-Brüder nichts zu tun. Latina ist nämlich auch eine Vorort-Gegend bei Rom und das Amerika steht für die schiefen Träume der Vorstadt, das auch die beiden jungen Regisseure aus dem Kino kennen. Wie schon in ihrem letzten Film, der beißenden Sozial-Farce “Favolacce” (Berlinale 2020), geht es auch im aktuellen Werk der unter dem Namen Fratelli D’Innocenzo bekannten Brüder um die trügerische soziale Oberfläche und ihre Zerstörung. “America Latina” ist dabei sehr viel dunkler und kleiner - vielleicht den Pandemie-Umständen geschuldet.