Petrunya, die Hauptfigur des nordmazedonischen Films "Gott existiert, ihr Name ist Petrunya", lasse sich nichts gefallen, so die Filmemacherin Teona Strugar Mitevska. "Aber es ist ihr Bemühen um Gerechtigkeit, das uns so tief berührt." Die Koproduktion aus Nordmazedonien, Belgien, Kroatien, Slowenien und Frankreich von Regisseurin Mitevska war bereits bei der Berlinale Kritiker-Liebling.

Der Film dreht sich um das Leben von Petrunya. Zufällig gerät sie in eine religiöse Zeremonie: Männer stürzen sich am Dreikönigstag in einen Fluss, um ein geweihtes Kreuz zu finden. Dem Finder soll das Glück bringen. Mitmachen dürfen nur Männer - doch dann springt Petrunya hinterher. Regisseurin Strugar Mitevska erzählt mit dem satirischen Drama, wie verfahren Rollenbilder sein können und wie schwer es sein kann, damit zu brechen.

Die Regisseurin inszeniere auf beeindruckende und bewegende Art und Weise die Geschichte einer mutigen jungen Frau, die sich gegen traditionelle Rollenbilder und männliche Dominanz stellt, sagte die Vorsitzende des Kulturausschusses, SabineVerheyen. Die Verleihung des Filmpreises an "Gott existiert, ihr Name ist Petrunya" sei aber auch ein Zeichen dafür, dass Nordmazedonien kulturell im Herzen Europas angekommen sei, so PetraKammerevert, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten.

In die Endauswahl hatten es auch der Dokumentarfilm "Wer tötete Dag Hammarskjöld?" von Mads Brügger und der Thriller "The Realm" von Rodrigo Sorogoyen geschafft.