Filmregisseur Roman Polanski klagt auf Wiederaufnahme in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die die Oscars vergibt. 2018 wurden im Zuge des Weinstein-Skandals die Verhaltensregeln für die gut 8400 Academy-Mitglieder verschärft, Polanski daraufhin ausgeschlossen. Übriegns genaus wie Komiker Bill Cosby, der mittlerweile wegen Vergewaltigung  verurteilt im Gefängnis sitzt.

Polanski war zum Zeitpunkt seines Hinauswurfs seit 50 Jahren Academy-Mitglied, seine Filme für insgesamt 28 Oscars nominiert. Gegen den Oscar-Preisträger (beste Regie für „Der Pianist“, 2003) ist in den USA seit 1977 ein Strafverfahren wegen der Vergewaltigung einer damals 13-Jährigen anhängig. Dem hatte sich Polanski durch seine Flucht nach Europa entzogen. er lebt mittlerweile in der Schweiz.

Die Academy-Standards sehen die Ausschlussmöglichkeit für Mitglieder vor, die die Integrität der Organisation kompromittieren. Der Regisseur hat bereits gegen bei der Academy selbst seinen Rauswurf berufen - ohne Erfolg. Nun versucht er den Fall vor Gericht durchzukämpfen. Seine Anwälte argumentieren, durch den raschen Ausschluss habe Polansiki seine Sicht der Dinge nicht darlegen können, die Academy habe "gegen ihre eigenen Regeln, Richtlinien und Verordnungen" verstoßen. Die Organisation selbst antwortete umgehene: Die Maßnahmen gegen Polanski seien "fair und angemessen" gewesen. Man stehe hinter der Entscheidung.

Vor dem Rauswurf von Harvey Weinstein, Polanski und Cosby hat sich die Academy übrigens erst eines einzigen ihrer Mitglieder entledigt: 2004 wurde Schauspieler Carmine Caridi ausgeschlossen, weil er DVDs mit oscarnominierten Filmen, die er sichten sollte, weitergegeben hatte.