Die gute Nachricht: Terry Gilliam hat das kleine Wunder vollbracht. Nach über „25 years in the making and unmaking“, wie es selbstironisch im Vorspann heißt, ist „The Man Who Killed Don Quixote“, seine Version von Cervantes’ „Don Quijote“, nun tatsächlich noch ein fertiger Film geworden.

Dass das einmal der Fall sein würde, daran dürfte irgendwann nur noch der 77-jährige Kinofantast geglaubt haben. Die Produktion seines Herzensprojekts entwickelte sich zur unendlichen Geschichte voller Rückschläge: Unwetter, Krankheiten und Probleme mit der Finanzierung. Dann erlitt das einstige Gründungsmitglied der britischen Komikertruppe „Monty Python“ kurz vor der Cannes-Premiere während eines Rechtsstreits noch einen leichten Schlaganfall. 2002 füllte dieses Scheitern mit „Lost in La Mancha“ sogar eine Doku.

Damals waren noch Jean Rochefort und Johnny Depp in den Hauptrollen vorgesehen. Nun hüpft Jonathan Pryce als irrer, zauseliger Quixote durch die Geschichte, in der eigentlich Adam Driver im Zentrum steht: Als arroganter Werbefilmregisseur kehrt er zurück nach Spanien an den Ort, an dem er einst seinen „Quijote“ drehte.

Auf dessen Erinnerungsstreifzug jongliert der Film mit Anspielungen und taumelt mit simplem Slapstick und unausgegorenen Ideen zwischen Wahn, Wirklichkeit und verschiedenen Ebenen durch die dünne Handlung: überdreht, surreal, aber zu selten zündend. Ob die Ur-Version der bessere Film geworden wäre? Wie viele, die zu lange an etwas arbeiten, verzettelt sich auch Gilliam. So schmunzelt man gelegentlich, staunt zu selten und freut sich vor allem für Gilliams Happy End. Zu dessen großen, versponnenen und bildstarken Kinoträumereien wie „Brazil“ und „Twelve Monkeys“ kann „Don Quixote“ nicht aufschließen. Das ist die nicht so gute Nachricht.