Er kann Schönling und Schurke sein, setzt aber auch auf Selbstironie: Der deutsche Schauspieler Sky du Mont
will sich kurz nach seinem 70. Geburtstag am Samstag (20. Mai) auf der Bühne mit einer Kollegin einen amüsanten Schlagabtausch der Geschlechter liefern. Auf dem Programm: Chansons und Kabarett über Männlichkeitsrituale, Mutterkomplexe und die große Liebe.

"BeziehungsWeisen" heißt das neue Projekt des frisch Geschiedenen, der sich seit seiner Trennung von Ehefrau Mirja kaum mit weiblicher Begleitung in der Öffentlichkeit zeigen kann, ohne dass über eine neue Beziehung des Wahlhamburgers spekuliert wird. Mit seiner Kollegin Christine Schütze bringt du Mont einen Abend "voller amüsanter Missverständnisse" auf die Bühne. Die Beziehung zwischen Mann und Frau lieferte ihm schon mal Stoff für das Buch "Unsere täglich Krise gib uns heute", das er einst mit Ehefrau Mirja verfasste. 16 Jahre lang waren der charismatische Schauspieler und das knapp 30 Jahre jüngere Model verheiratet. Die Eltern zweier Kinder galten als Traumpaar, das Ende seiner vierten Ehe lieferte Schlagzeilen.

Ruhestand ist kein Thema

Termine für Auftritte führt du Monts Internetseite so einige auf, Ruhestand scheint für ihn kein Thema zu sein. "Steh ich jetzt unter Denkmalschutz?" nannte er jüngst auch seinen Ratgeber für angehende Senioren, mit dem er auf Lesereise ist. Und wenn ab Herbst wieder das Kult-Musical "Rocky Horror Show" durch Deutschland tourt, wird er erneut die Rolle des Erzählers übernehmen. "Ich habe am Theater schon viel erlebt", zitierte ihn der Veranstalter. Aber als er bei seiner Premiere vor einem Saal mit auf den Sitzen tanzenden Menschen stand, habe er sich gefragt: "Warum bist Du kein Popstar geworden?"

Dabei gehört er zu den bekanntesten Gesichtern in Film und Fernsehen hierzulande. Einer mit dem Dauerabo auf Beau und Bösewicht, der es auch in Hollywood-Produktionen schaffte. Sein erster Film in der Traumfabrik - "The Boys from Brazil" (1978) mit Laurence Olivier und Gregory Peck - erhielt drei Oscar Nominierungen. Auch in 59 Folgen der US-Serie "General Hospital" war du Mont Ende der 80er Jahre zu sehen. In mehr als 100 Fernsehspielen wirkte er mit. Im Kino war er in Erfolgsfilmen wie Michael "Bully" Herbigs "(T)Raumschiff Surprise" dabei, für Komiker Otto Waalkes stand er schon für dessen ersten Film "Otto" (1985) bis hin zu "Ottos's Eleven" (2010) vor der Kamera. Herzensbrecher und Schurke

Es sind die Klischees vom unwiderstehlichen Herzensbrecher und zwielichtigen Schurken, die den 1,96 Meter großen Mann mit dem silbergrauen Haar und der markanten Stimme begleiten. Oft hatte er, unter dessen Namen man im Internet auch Kurzhaarperücken findet, den Charmeur gemimt. Im Hollywoodfilm "Eyes Wide Shut" (1999) schlüpfte er wieder mal in diese Rolle - der Film lockte nicht nur mit den Stars Nicole Kidman und Tom Cruise, sondern vor allem mit Regisseur Stanley Kubrick. Bei jedem anderen hätte er die Rolle abgelehnt, sagte du Mont später.

Dass er sich mit Vorurteilen und Schubladendenken herumschlagen müsse, beklagte er gelegentlich. Als du Mont in Herbigs Western-Parodie "Der Schuh des Manitu" (2001) den machohaften Banditen Santa Maria mimte, war das ein Part, in dem er sein Playboy-Image aufs Korn nehmen konnte. Den Bambi und den Deutschen Comedypreis gab es danach - wie 2004 noch einmal - für den Schauspieler, der seit seinem Debütroman ("Prinz und Paparazzi"/2003) auch mehrere Bücher schrieb. Bei "Bully" ist er wieder mit von der Partie, wenn im Sommer "Bullyparade - Der Film"
ins Kino kommt.

In seiner ersten Hollywoodarbeit stand er noch fehlerhaft als "Guy Dumont" im Abspann. Dass sich der aus der Verlegerfamilie du
Mont stammende und in Argentinien geborene Cayetano du Mont "Sky" nennt, verdankt er seinem Bruder. Mit den Worten "This is Cay" habe die Mutter das Baby dem Bruder vorgestellt, der aber "Sky" verstanden habe, erzählte der Schauspieler mal dem "Hamburger Abendblatt" und berichtete auch darüber, dass er als 23-Jähriger fast James Bond geworden wäre, dann aber George Lazenby den Zuschlag erhalten habe. "Ich glaube, in dem Alter wäre ich vielleicht unausstehlich geworden, wenn ich die Rolle bekommen hätte."