Die Übung schien eine leichte: Im Jänner starteten wir eine Umfrage zur wirtschaftlichen Lage und Auslastung von relevanten Musiktheaterhäusern und Musikfestivals in Österreich, die übrigens - wie jene im gesamten deutschen Sprachraum - generell besser dastehen als die Schauspielsparte. Dazu erbaten wir von den Institutionen sechs Kennzahlen aus ihrer letzten Saison: Zahl der Veranstaltungen und Besuche, Gesamtbudget, Anteil der Subventionen, des Sponsorings und der Kartenerlöse.

Bei 25 Adressen klopften wir an. Zwei- oder mehrfach schriftlich und, wenn nötig, telefonisch. Antworten zu erhalten, war aus unterschiedlichsten Gründen teils zäh. Von neun Adressaten haben wir bis heute nichts gehört. Merkwürdig, auch deshalb, weil die Daten (bis auf Sponsorengelder) in jedem Kulturbericht aufscheinen und speziell Subventionen, durch Steuergeld ermöglicht, kein Geheimnis sind, sein dürfen.

Markus Siber, Pressesprecher des Wiener Musikvereins, sieht das anders: Er schrieb uns, dass man „als private Institution traditionell keine Zahlen veröffentlicht“. Seltsam, dass uns die Daten vom „kleinen Bruder“, dem Musikverein für Steiermark, schon am nächsten Tag vorlagen. Der Kulturkreis Deutschlandsberg mit seinen Klavierfestivals und die Taggenbrunner Festspiele baten um Nachsicht, nicht oder nur teilweise Auskunft geben zu können.