"Graben//Landschaft//lesen - kopati//Grapo//brati" ist ein auf vier Jahre angelegtes wissenschaftlich-künstlerisches Projekt. Der Höhepunkt der derzeit zweiten Phase ist die Landschafts-Inszenierung am und im Umfeld der Pečnik-Wiese bei Bad Eisenkappel.

Als künstlerische Leiter starteten Herwig Turk und Zdravko Haderlap im September/Oktober 2021 eine Untersuchung zur Lesbarkeit der Landschaft in einem Graben bei Bad Eisenkappel. Dabei entstand die "Operation: 'Pečnik-Wiese'". Vor Ort gibt es künstlerische Installationen, Lesungen sowie akustische, performativ-musikalische, kulinarische sowie wissenschaftliche Interventionen und Erzählungen. "Das Publikum selbst bewegt sich in einem Zeitraum von etwa vier Stunden vom Gegenhang kommend, über die Pečnik-Wiese von Station zu Station", sagt Haderlap.

Diese Operation möchte die Transformationen im Boden, in der Atmosphäre, in Flora und Fauna und in der bergbäuerlichen Kulturlandschaft der "Sonnseit’n im Leppen-Graben bei Bad Eisenkappel sichtbar machen". Der Ort ist geprägt von unzähligen bäuerlichen Bewirtschafter-Generationen und deren Lebensgeschichten. In größeren
Zusammenhängen gesehen, könne die 'Pečnik-Wiese' daher auch "als Paradigma bäuerlich-kultureller Arbeit und Existenz im politisch und kulturell lange umkämpften slowenisch-/deutschsprachigen Grenzgebiet Kärntens 'gelesen' werden."

Und auch der Sonntag lädt zum kulturellen Austausch ein. Bei einer Sonntagsmatinee werden Performance und Brunch geboten - es gibt künstlerische Beiträge sowie regionale Schmankerl. Das Thema "Erinnern und Erzählen" wird mit verschiedenen künstlerischen Mitteln und Genres diskutiert und aufbereitet. "Das Thema Erinnerungskultur und wieder hinschauen ist so aktuell und wichtig", sagt Haderlap. Der Performance Brunch „Himmlazn - Stela bije" soll ein Raum zum Nachdenken und sich Austauschen sein.

Den Auftakt macht die Performance "Gegen das Vergessen" mit Edgar Unterkirchner und Manfred Bockelmann. Im Anschluss folgt die Videoinstallation "850.000 Trümmer der Erinnerung" mit Martin Weichselbaumer und Sabrina Kern. Der Titel des Projekts spielt auf die geschätzte Bauschuttmenge, die es in Wien zu Kriegsende gab, an.

Danach folgt "Kagebara", eine Performance von Will Lopez. Den Abschluss macht "Recalling her dance", ein choreografisches Sensitivitätstraining mit Hanna Berger, eine Performance von Eva Maria Schaller sowie eine Komposition von Matthias Kranebitter.