Inmitten des großen Gemetzels, das Wien zur überdimensionierten Provinzhauptstadt degradieren sollte, sitzt ein hochbegabter Mittelschüler über einem gigantischen Opernprojekt. Es handelt von Trauerarbeit, wenn es den Begriff damals schon gegeben hätte. "Die Tote Stadt", die der erst 23 Jahre alte Erich Wolfgang Korngold 1920 dem Publikum vorstellte, sollte den frühen Höhepunkt seines Komponistenlebens markieren. Spätere Zeiten sollten hochmütig über seinen hypertrophen spätromantischen Stil hinwegschreiten.