"Es ist für mich das Allerschönste mit Sascha und Lily zu musizieren“, schwärmt Mischa Maisky, „das ist für mich eine hochemotionale, aber auch intime Situation und ein Lebenstraum, dass meine Kinder Musiker wurden und wir uns gemeinsam der klassischen Musik widmen können.“ Und so freut sich der Ausnahmecellist schon sehr auf das Klagenfurter Konzert seines Maisky-Trios, bei dem Klaviertrios von Schubert, Schostakowitsch und Mendelssohn auf dem Programm stehen werden, wie der 73-Jährige der Kleinen Zeitung erzählt.
Die 1989 geborene Lily begann mit vier Jahren Klavier zu spielen, der um zwei Jahre ältere Bruder Sascha fing mit dem Geigenspiel sogar schon mit drei Jahren an. Beide besuchten verschiedene Meisterklassen von namhaften Künstlern und haben bereits eine internationale Karriere gestartet.

Vorgezeichneter Weg

So wie für seine Kinder war auch für Mischa Maisky der berufliche Weg vorgezeichnet, denn auch er wurde in eine Musikerfamilie hineingeboren: „Bei uns spielten alle Instrumente, meine Schwester Geige, mein Bruder Klavier. Um mit ihnen ein Trio bilden zu können, wählte ich das Cello.“
Acht Jahre war er damals. Nach Studien in Riga kam er mit 14 Jahren in ein Musikinternat in Leningrad und mit 17 ans Konservatorium nach Moskau. Dort studierte er beim großen Mstislaw Rostropowitsch, der für ihn „ein zweiter Vater“ wurde. Es folgten eine Auszeichnung beim berühmten Tschaikowsky-Wettbewerb und sein Debüt mit den Leningrader Philharmonikern. Später wurde er Meisterschüler des berühmten Cellisten Gregor Piatigorsky.

Nachdem seine Schwester nach Israel emigriert war, nahm die Staatsmacht Rache am kleinen Bruder. Mischa wurde in ein Arbeitslager gesteckt, wo er tonnenweise Zement schaufeln musste. Irgendwann durfte er doch aus der Sowjetunion auswandern. Seine erste Station im Westen war 1972 Wien. „An diesem Tag feierte ich meinen zweiten Geburtstag, und Wien wurde zu einer der wichtigsten Städte in meinem Leben“, erklärt Maisky. Bald darauf ging es nach Israel.
Fortan gewann der große Cellist zahlreiche Wettbewerbe und Preise und spielte gemeinsam mit den wichtigsten Orchestern und berühmtesten Künstlern in allen Musikmetropolen. Maisky trat auch wiederholt beim Carinthischen Sommer auf. „An die schönen Konzerte in Kärnten erinnere ich mich mit großer Freude“.

Unzählige CDs hat Mischa Maisky mittlerweile aufgenommen. Seine erste enthält das Doppelkonzert für Cello und Geige von Johannes Brahms mit Gidon Kremer und den Wiener Philharmonikern unter Leonard Bernstein. Er spielt stets auf einem Domenico Montagnana-Cello aus dem Jahre 1720 und beherrscht das gesamte Cello-Repertoire mit Ausnahme der Moderne. Nach Klagenfurt wird Maisky von Belgien aus anreisen. Der fünffache Vater lebt heute in Waterloo, unweit von Brüssel.