Mit Ihrem Rollendebüt als Elektra am Stadttheater landeten Sie sowohl beim Publikum wie auch bei der Kritik einen Riesenerfolg. Wie geht es Ihnen mit dieser extrem diffizilen Partie?
Nicola Beller Carbone: Ich kannte die Oper ja schon sehr gut, weil ich zuvor die Partei der Schwester Chrysothemis, gesungen habe. Elektra ist sicher die dramatischte Partie, die ich je gesungen haben. Man braucht eine immense Energie, da man ständig auf der Bühne ist. Ich finde den Charakter fast eindimensional, weil Elektras einziges Ziel, die Verwirklichung ihrer Rache ist. Sie hat sieben gewaltige Ausbrüche, wofür man eine riesige Stimmkraft benötigt, für den Zuhörer fast eine Zumutung. Am Ende fühle ich mich immer wie ein Vulkan in Eruption, vollgepumpt mit Adrenalin und brauche gut 30 Minuten bis ich wieder runterkomme. Deshalb muss ich sofort danach ein Bier trinken.