Sie gelten als das schwierigste Publikum überhaupt: Kinder reagieren spontan und ohne Scheu. Trotzdem steht das Kinder- und Jugendtheater immer ein bisschen im Schatten der „großen Bühne“. Einmal im Jahr wird es mit dem „Stella“ so richtig vor den Vorhang geholt: Dieser Preis zeichnet herausragende Leistungen im Bereich Theater und Tanz für junges Publikum aus und macht auf besondere Produktionen aufmerksam. Von 27. bis 30. November gastiert er erstmals in Kärnten – hat doch die Kulturabteilung das heurige Jahr dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendtheater gewidmet. Rund 150 Produktionen hat sich die Jury angeschaut, die nominierten Stücke sind nun quer durch das Land zu sehen.

Vergeben wird der „Stella“ am 30. November in Klagenfurt in mehreren Kategorien, darunter „Ausstattung“, „Musik“ und „Darstellerische Leistung“. In Letzterer ist auch eine Kärntnerin am Start: Die Ebendorferin Martina Rösler ist Teil des Kollektivs „makemake produktionen“, das zuletzt mit einem „Nestroy“ für die beste Off-Produktion ausgezeichnet wurde. Nominiert ist sie für „Homo Deus Frankenstein“, wo sie einen Roboter verkörpert, der versucht, „eine bessere Version von sich selbst zu sein“.

Außerdem war sie bei zwei der vier Stücke, die als „Herausragende Produktionen für Kinder“ um einen „Stella“ antreten, für die choreografische Beratung zuständig: „Pip“ (ab 4) geht der Frage nach: „Wie bewege ich mich durch das Leben?“ (27. November im Parkhotel Villach). „Fliegen lernen“ (ab 5) erzählt am 29. November im Kulturni dom in Bleiburg eine humorvolle Parabel über große und kleine Stolpersteine. Weiteres nominiert: "Alice im Wunderland" (Landestheater Niederösterreich) und "Wann ist morgen?" (kollektiv kunststoff, Wien).


In der Kategorie „Herausragende Jugendproduktion“ rittern vier Stücke um den „Stella“: Neben "Homo Deus Frankenstein" (makemake produktionen) ist auch das Vorarlberger Landestheater mit "Die Zertrennlichen" im Rennen. Das Wiener Tanztheater beschäftigt sich in „No Excuse“ (ab 13) mit den Themen Zusammenhalt und Toleranz. Und das Grazer Theater am Ortweinplatz zeigt in „The Uncanny Valley“ die Geschichte eines Androiden-Mädchens vom Werden bis zur Bewusstwerdung.

Für "Herausragende darstellerische Leistungen" sind mit Sebastian Feibel, Arlind Hagjija, Arnold Kogler, Marco Pessl und Linda Petschnigg übrigens auch gleich fünf Darsteller des "theaterzentrum deutschlandsberg"  nominiert, die Jury meint dazu: "Das Zusammenspiel aller zeigt, wie aus vielen starken Einzelleistungen ein Strom entstehen kann, der viel weiter fließt als nach Graz. Und die direkte, charmante und dialektisch-zugängliche Art dieses genialen Ensembles wirkt lange nach." Und Lisa Horvath, freischaffende Bühnen- und Kostümgestalterin aus Graz, geht in der Kategorie "Herausragende Ausstattung" ins Rennen um einen "Stella".

Aber auch abseits der nominierten Stücke lockt spannendes Theater: Unter dem Motto „Spot On Dreiländereck“ gibt es Einblicke in das Theaterschaffen Kärntens und der Nachbarn. In der italienischen Produktion „Spot“ etwa wird ein Scheinwerfer zum Helden der Geschichte und das Kärntner Theater Kukukk erzählt von einem „Jahr in Trallalabad“.