"Home Sweet Home“ prangt auf einem Willkommensschild neben der Eingangstüre. Häkeldeckchen verzieren die in einem unschuldigen Weiß gehaltenen Zimmermöbel. Und in einem liebevoll hergerichteten Krankenbett scheint ein Mann friedlich vor sich hin zu schlummern. Doch der erste Eindruck täuscht. Der Patient ist Starschriftsteller Paul Sheldon (Michael Kristof-Kranzelbinder), den Angie (Susanne Altschul) nach einem Autounfall gerettet und bei sich zu Hause aufgenommen hat. Doch die Absichten der Krankenschwester sind alles andere als wohlwollend. Als Paul ihr vom Plan erzählt, seine Serienprotagonistin im nächsten Band sterben zu lassen, offenbart sie ihr wahres Gesicht. Denn, um ihre Heldin zu retten, würde Angie über Leichen gehen ...

Stephen Kings „Misery“ ist Ausgabe Nummer eins der neuen Reihe „lei(N)wand“, die in Zukunft einmal pro Jahr berühmte Kinoklassiker auf die Bühne bringen und damit auch junge Besucher ins Theater locken will. Bis 2016 wurde das Stück am New Yorker Broadway gezeigt, mit Actionstar Bruce Willis in der Hauptrolle. Es sind also große Fußstapfen, die es auszufüllen gilt. Das meistert das Theater Kukukk gekonnt.
Durch den klugen Einsatz von gedämpftem Licht und Schatten entsteht eine beklemmende Stimmung in bester Stephen King-Manier. Gruselige Filmmusik unterstreicht die Atmosphäre, und lautes Donnergrollen lässt das Publikum immer wieder zusammenzucken.