Filmmusik ist ja oft etwas orchestraler. Vom Sonnenaufgang bis zur Raumflotte – das braucht schon etwas mehr als nur ein Duo. Das haben sich offenbar auch der Lavanttaler Akkordeonist Klaus Paier und die kroatische Cellistin Asja Valcic gedacht, als sie ihr CD-Projekt „Cinema Scenes“ angegangen sind. Paiers alte Trio-Partner, Bassist Stefan Gfrerrer und Drummer Roman Werni, sind daher mit von der Partie. Das stört erstaunlicherweise kaum die Beweglichkeit der Improvisation, wie wir sie etwa noch von der Duo-CD „Timeless Suite“ von Paier/Valcic kennen. Das Ganze wird nur voller, akzentuierter und dynamischer. Es ist eine Freude, zuzuhören, wenn Melodien und Stimmungen fließen. Rhythmisch schwingt es zwischen klassischem Jazz, Südamerikanischem und moderat-orientalischer Folklore. Das Stück „Ricochet“ von Asja Valcic hätte auch Altmeister Arvo Pärt komponiert haben können, zumindest den expressiven Cello-Teil zur Einleitung. Den synkopierten Jazzteil hätte er sich so wohl nicht erlaubt. Im Zentrum stehen aber zwei Filmmusik-Kompositionen: Die eine von Lennie Niehaus/Clint Eastwood aus „Die Brücken am Fluss“, mit einer sehr sanften stimmungsvollen Einleitung von Paier. Die zweite von Alexandre Desplat aus dem Film „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“. Noch bevor die neue CD, die vom Label „ACT“ Ende Jänner ausgeliefert wird, erscheint, hat sie das Quartett zunächst Mitte Dezember im Klagenfurter „raj“ und dann im Völkermarkter Club „Step“ präsentiert. Dort wurde die CD übrigens auch aufgenommen.
Wer jetzt schon hineinschnuppern möchte, für den gibt es einen Querschnitt auf Youtube. Mit jeder CD demonstrieren Paier/Valcic aufs Neue ihre Vielseitigkeit. Ob Klassik, Volksmusik oder Jazz, nichts ist vor ihnen sicher. Dass sie allem stets ihren eigenen Stempel aufdrücken versteht sich von selbst. Wir dürfen jedenfalls schon gespannt sein, wohin sie ihre nächste musikalische Reise führen wird.