Gibt es einen besseren Ort, das Menschsein zu verhandeln, als unter Elefantenrüsseln, Walrosszähnen, Kuduhörnern oder Gorillapranken? Mitnichten. Das aufregende Stationentheater "Ganymed" im Kunsthistorischen Museum (KHM) breitet sich im achten Jahr seines Bestehens aus und schlägt die Brücke über den Maria Theresien-Platz zum Naturhistorischen Museum (NHM). "Ganymed Bridge" unter der Regie von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf entpuppte sich bei der Premiere am Freitagabend als Glücksfall. Eine Ausdehnung und Vergrößerung, die das Gedränge lindert, Spaß macht und die auch neue Publikumsschichten zur Entdeckung und traditionellen Suche und Verirrung einladen dürfte. Und tierische Laute bei den Performances in den zoologischen Sälen im NHM offenbaren musikalisch und theatral ein ganz neues, umwerfendes Spektrum.