Mit Blick auf viele der 23 Spielorte à la Kaisermühlenbucht oder die goldene Kuppel der Otto-Wagner-Kirche auf den Steinhofgründen, wo erneut das Jugendstiltheater bespielt wird, stellte Christophe Slagmuylder im verglasten 20. Stock des Ringturms das Programm für die Wiener Festwochen 2020 vor. Erstmals kann der Intendant nach zwei Pandemiejahren und seinem knappen Antritt davor mit ein bisschen „Normalität“, „Planungssicherheit“ und dem traditionellen Zeitfenster von sechs Wochen im Frühling rechnen. 38 Produktionen, 24 Auftragswerke oder Koproduktionen, zwölf Uraufführungen: Das Programm ist wuchtig, multidisziplinär, starbesetzt, musiktheaterlastig und feierlaunig. Einen Prolog gibt Regisseur Romeo Castelluccis mit Mozarts „Requiem“ ab 1. April mit dem Ensemble Pygmalion, zu erleben als eine „Beschreibung des Verschwindens und des Neu-Beginns“.
Das stehe programmatisch ebenso für die Ausgabe 2022 wie der Fokus auf den Gesang. Das unterstreichen François Chaignauds „t u m u l u s“ mit 13 singenden Tänzerinnen und Tänzern, Ulla von Brandenburgs Kunst-Kollabaration mit dem Arnold Schoenberg Chor („Friede auf Erden“) sowie Philippe Parrenos Weltpremiere „Phantasmagoria“.
Die Theatererneuerin Susanne Kennedy inszeniert mit Philip Glass’ „Einstein on the Beach“ erstmals eine Oper und nach dem Festwochenhöhepunkt „Catarina e a beleza de matar fascistas“ im Vorjahr knöpft sich Tiago Rodrigues Tschechows „Der Kirschgarten“ vor: mit dem französischen Filmstar Isabelle Huppert. Mimin Adèle Haenel wirkt in der neuen Arbeit von Festwochen-Stammgast Gisèle Vienne.
Die Burgtheatermimin Caroline Peters ist mit einem Sci-Fi-Lockdownstück beauftragt und im Belvedere wird zur Festivalzeit das „Österreichische Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music“ eröffnet.
Der traditionelle Auftakt auf dem Rathausplatz wird indes von David Schalko orchestriert.
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