Barbara Rütting, in Brandenburg geboren und aufgewachsen, schaffte 1951 mit ihrem Debüt in dem Streifen "Postlagernd Turteltaube" den Durchbruch. Legendär ist ihre Rolle als "Geierwally" (1956),  dem "zeitlosen, ergreifenden Drama um Liebe und Eifersucht, dem Ringen einer Frau um Liebe und Glück“, wie man den Geschichte um eine Bauerstochter bewarb. Insgesamt spielte sie in 45 Kino- und Fernsehfilmen mit.

Auch auf vielen Bühnen bewies sie ihr Talent, bevor sie 1984 mit der Schauspielerei aufhörte. Im Anschluss ließ sie sich zur Gesundheitsberaterin ausbilden. Mit Gesundheitsratgebern und Kochbüchern für Vollwertküche erlebte sie eine zweite erfolgreiche Karriere – Rütting gilt als Wegbereiterin der vegetarischen Ernährung in Deutschland.

Um gesellschaftspolitisch etwas zu bewirken, engagierte sie sich bis ins hohe Alter auch in der Politik: Erst bei den Grünen, für die sie sechs Jahre im bayerischen Landtag saß und zuletzt bei der V-Partei3 (V-Partei). Als Alterspräsidentin eröffnete sie in den Jahren 2003 und 2008 die konstituierende Sitzung.

Nun ist Barbara Rütting im Alter von 92 Jahren im Kreise ihrer engsten Freunde in Bayern verstorben. "Mit ihrem Tode ist eine Politikerin von uns gegangen, die sich mit großem Engagement insbesondere für die Themen Tier- und Umweltschutz eingesetzt hat", würdigte sie Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU).

Barbara Rütting in der Titelrolle der "Geierwally" (1956)
Barbara Rütting in der Titelrolle der "Geierwally" (1956) © KK