Die Erkundung städtischer Räume und Erforschung urbaner Lebenswelten sind die großen Themen des Festivals, das zum zwanzigsten Mal in Graz stattfindet. "Die Lust am Aufspüren neuer Perspektiven, am Ausloten großer Themen unserer Zeit und an der Suche nach künstlerisch zeitgemäßen Ausdrucksformen treibt uns an", blickte Festivalleiter Werner Schrempf am Dienstag zurück.

In rund drei Wochen wird die steirische Landeshauptstadt wieder in eine große Bühne verwandelt. Geboten werden Straßen- und Figurentheater, zeitgenössischer Zirkus und Kindertheater, bei denen die Grenze zwischen Performern und Publikum nicht selten aufgebrochen wird und das jeweilige Umfeld selbst auch eine wichtige Rolle spielt.

70 der 99 Vorstellungen finden im Freien statt. Eröffnet wird jedoch traditionellerweise in der Oper: Erstmals ist die aus Quebec stammende Truppe Flip Fabrique in Graz zu Gast. Die sechs Artisten erzählen eine Geschichte von alten Freunden, die sich nach Jahren wieder am Ort ihrer einstigen Sommerfrische begegnen. Die Produktion "Attrape-moi" wird nach der Eröffnung (26. Juli, 20.00 Uhr) an weiteren drei Tagen zu erleben sein, schilderte Schrempf bei der Programmpräsentation.

Im Messepark wird Circus Ronaldo sein Zelt aufschlagen. Dieser ist für das Stück "Fidelis Fortibus" nur noch mit einem Clown (Danny Ronaldo) besetzt. Danny Ronaldo hat diese preisgekrönte Zirkusproduktion mit der niederländischen Theaterregisseurin Lotte van den Berg entwickelt, wie Schrempf schilderte.

99 Menschen porträtieren ihre Stadt

In enger Verbindung zur Stadt und ihren Bewohnern entsteht eine Produktion der belgisch-australischen Choreografin Joanne Leighton: In "Made in Graz" werden 99 Menschen aus Graz auf der Passamtswiese ein tänzerisch bewegtes Bild ihrer Stadt zeichnen (ab dem 2.8.). Ihre zweite Produktion "9000 Steps" - eine tänzerische Interpretation von Steve Reichs "Drumming" - wird in der Oper Graz auf einem Teppich aus Salz stattfinden und dort ihre Spuren hinterlassen.

"Reverse" des niederländischen Performers Johannes Bellinkx ist eine Einladung, die Stadt im Rückwärtsgang zu erkunden: Rund eineinhalb Kilometer lang ist der Parcours, auf dem die Teilnehmer im Rückwärtsgehen altbekannte Hinterhöfe, Gebäude und Straßen neu erleben (ab 1. August). Am Grazer Hauptplatz wird die belgische Hochseiltänzerin Johanne Humblet bei freiem Eintritt zu erleben sein. In Graz zeigt die neueste Produktion "Resiste" von Les filles du renard pale.

Für Kinder wird u.a. im Lesliehof im Joanneumviertel, aber auch im Einkaufszentrum Murpark an mehreren Terminen bei freiem Eintritt "Herr Wolf und die sieben Geißlein" von Schäfer Produktion und "Bei Vollmond spricht man nicht" des Berliner Theater Zitadelle geboten.

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