Anfang und Ende bildeten Motetten von Bruckner. Leiter Erwin Ortner führte von meditativen Anfängen zu Monumenten der Glaubensgewissheit und Frömmigkeit. Dazwischen erklangen lebendig, leicht und innig die Ordinarien der Missa di San Carlo von Fux. Ihnen gegenübergestellt die Missa canonica des Protestanten Brahms, das fragmentarisch gebliebene Übungsstück, aus dem dieser viel später die Motette „Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen“ entwickelte, in Frage und Antwort intensiver Höhepunkt des Abends.

Getrennt und verbunden wurde das Programm durch gregorianische Gesänge der Choralschola unter Daniel Mair. Im Freien sang der Schoenberg Chor in der einbrechenden Dämmerung Volkslieder von Brahms. Und zum reinen Glück des Hörens gehörte an diesem perfekten Abend, dass Applaus erst am Ende erklingen durfte.

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